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Alt 11.06.2003, 01:10
Gast
 
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Standard Lungenkrebs - Tod

Hallo Sandra,

damals als meine Mutter im Krankenhaus lag, habe ich mich endlich von meinen Freund trennen können und einen neuen kennen gelernt.
Mit meinem Ex war ich 9 Jahre zusammen. Er war Alkoholiker aber ich kam nicht von ihm los. Habe dann jemanden im Internet kennengelernt - das heisst ich kannte ihn schon vorher, aber wir sind dann später erst zusammen gekommen. Im März 2001 wurde der Krebs bei meiner Mutter festgestellt, 3 Tage vorher hab ich endlich mit meinem Ex Schlusss gemacht.
Was ich eigentlich sagen wollte. Meine Eltern sagten immer: lass den Kerl laufen, den hast du nicht verdient. Und plötzlich, als ich endlich Schluss machte wurde der Krebs festgestellt. Im nachhinein hab ich mir gerade darüber viele Gedanken gemacht, ob es das Schicksal für uns so vorgesehen hat.
Mit meinem jetztigen Freund bin ich dann einen Monat später zusammen gekommen. Er hat mir in der schweren Zeit sehr geholfen und meine Eltern freuten sich mit mir. Ich denke manchmal, dass sie mich nur in guten Händen wissen wollten, weisste.

Ich bin immer für meine Eltern dagewesen in dieser Zeit - ein halbes Jahr lang ging das - gott sei dank war ich arbeitslos und hatte auch die Zeit dafür. Eines Tages musst ich zum Vorstellungsgespräch. Meine Mutter hatte eine Angst dass die mich einstellen und ich dann keine Zeit mehr für sie hätte. Na sie haben mich nicht genommen.

Was ich damit sagen will - deine Mutter weiss im innersten dass sie bald sterben wird und will dass du da bist für sie damit sie nicht alleine sterben muss. Sie interessiert sich nicht für dein Glück oder Unglück in dem Moment sondern hofft dass sie überlebt. Da ist alles andere nebensächlich.

Meine Mutter und auch mein Vater haben sich ganz schön gequält im Krankenhaus mit den ganzen Chemos und so. Die Ärzte sagen immer dass es bald zu ende geht, aber ich wollt es nicht glauben.

Jetzt im nachhinein würde ich sagen -hätte ich sie lieber zu hause behalten und in ihrer gewohnten Umgebung sterben lassen - naja hinterher ist man immer schlauer. Wenn es wirklich keine Hoffnung mehr gibt ist es wohl das beste sie nach Hause zu holen.
Sei für sie da wann immer du kannst. Dein Glück mit deinem Mann kannst du später auch noch ausleben. Wenn er dich liebt steht er diese schwere Zeit ja auch mit dir durch und versteht das. Ihn hast du noch den rest deines Lebens.
Nimm dir die Zeit die dir noch bleibt und sei bei deiner Mutter!

Liebe Grüße Hexymaus
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