Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 30.07.2007, 23:37
Caro85 Caro85 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 28.07.2007
Ort: Basel (CH)
Beiträge: 3
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo liebe Nuny, Du fehlst mir so unendlich, deshalb möchte ich von dir erzähen. Am 14. Januar 1961 erblicktest du das Licht der Welt und hattest keine sehr schöne Kindheit, so dass du in die Drogensucht rutschtest. Doch als du 1979 schwanger wurdest war der Fall für dich klar, ab in den Drogenentzug, du wolltest doch für deine Tochter sorgen können. Mit allem Willen schafftest du das auch sogar als 1982 der Vater deiner Tochter an Hirnhautentzündung starb, war es für dich kein Grund nun dein Leben aufzugeben, du kämpftest weiter, auch mit sehr wenig Geld schafftest du es für dich und deine kleine Tochter zu sorgen. Sie war alles für dich. Als deine Tochter 6 war kam eine schwere Zeit, du erfuhrst das du HIV positiv warst... Wie nun das? Du hattest doch 6 Jahre nicht mehr gefixt und nun das... Nun war eine schwere Entscheidung zu treffen, auch als Mutter, Leben oder aufgeben??? Du entschiedest dich für das Leben! Fingst nochmals von Vorne an. Begannst eine Lehre als Schallplattenverkäuferin und für dich war Klar, das HIV hat keine Chance du wolltest Leben. Als deine Mutter an Brustkrebs erkrankte war für dich klar dich um sie zu kümmern, obwohl sie in deiner Kindheit nicht immer so war wie du es gewünscht hattest, hast du ihr verziehen und sie gepflegt, im gleichen Jahr als sie gestorben ist (1997) kam die nächste Horrornachricht. Du hast Hepatitis C... Auch das noch, doch auch diese Nachricht erschütterte dich nicht. Im Gegenteil es war ein weiterer Anstoss das Leben jede Sekunde zu geniessen und weiterzuleben. Im Jahr 2002 kam dein 1. Grosskind auf die Welt was warst du Stolz... Nichts konnte nun noch schiefgehen... falsch gedacht. Nachdem 2004 dein 2. Grosskind auf die Welt kam bei dem du live bei der Geburt dabei warst erfuhrst du, dass auch du trotz jährlicher Vorsorgeuntersuchungen an Brustkrebs erkrankt bist und das im 4. Stadium!!! Für viele Menschen hätte das nun das aus bedeutet aber nein du gabst noch lange nicht auf, machtest sogar noch witze darüber, das es noch nicht so schlimm sei um neue Brüste zu bekommen... Zu dieser Zeit fing auch unsere Freundschaft an ich zog zu meinem Freund der im gleichen Haus wie du lebst und war oft bei dir und wir redeten, ich bewunderte dich immer mehr, denn auch als du fast im ganzen Körper Metastasen hattest, warst du trotzdem nie auf dem Weg dich aufzugeben, du hattest an dich geglaubt und ich auch Vor ca. 2 Monaten habe ich dich das letzte Mal so gesehen wie du warst, ich kam von der Arbeit nach Hause und du machtest gerade eine verschnaufpause im Treppenhaus und riefst mich, ich setzte mich zu dir und du erzähltest mir das die Chemo dich so sehr schaffte das du nun eine Pause einlegst mit der Chemo aber bald wieder weitermachen würdest, da die Werte sich enorm verbessert hätten. Du warst so glücklich darüber, doch zu einem Beginn einer neuen Chemo kam es glaube ich nicht, denn Ende Juni wurdest du ins Spital eingeliefert, die Metas auf der Leber taten deinem Hepatitis nicht gut und du wurdest ganz gelb. Selbst deine schönen Augen waren Gelb. Und nicht nur das, deine Knochenmetastasen bereiteten dir grosse Schmerzen. Du bekamst Morphium was dich veränderte, du konntest fast nichts mehr sprechen, gerade du... die du immer sagtest meinen Mund muss man mal separat zu Tode schlagen... du konntst nicht mehr selbst essen und trinken und vieles anderes war für dich nicht mehr selber machbar, du hattest immer gesagt du willst nie auf Hilfe anderer angewiesen sein, auch das musstest du noch lernen... Du wolltest immer so sterben wie mein Vater, einfach einschlafen, wer will das schon nicht, dir hätte ich es gegönt, aber nein, du musstest unter einer doppelten Dossis Morphium sterben, weil du so unerträgliche Schmerzen hattest, 3 Stunden hast du gegen den Tod gekämpft und den Kampf verloren. Für dich war es Erlösung für uns bleibt es unendliche Sehnsucht. Nuccia ich vermisse dich so sehr, ohne dich ist das Leben nicht mehr das was es mal war, es fehlt etwas, eine Lücke die nie wieder gefüllt werden kann. Ich hoffe wir sehen uns irgendwann wieder. Hab dich unendlich lieb. Deine Sabrina

Geändert von Caro85 (30.07.2007 um 23:44 Uhr)
Mit Zitat antworten