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Alt 26.07.2007, 15:06
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Maarie Maarie ist offline
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Standard AW: Riesengroße Angst um Papa

Hallo ihr Lieben,

erstmal vielen Dank für eure lieben Nachrichten.

Im Moment fäält es mir wirklich schwer hier zu lesen, weil es leider, leider überwiegend negatives Nachrichten gibt. Aber trotzdem möchte ich nicht die Augen davor verschliessen und gucke jeden Tag hier rein was es so neues gibt. Oft zieht es mich allerdings echt extrem runter. Manchmal bin ich so verzweifelt und verstehe einfach nicht womit wir alle das verdient haben...warum es eine so schlimme Krankheit wie Krebs überhaupt gibt und warum man oftmals einfach nichts mehr tun kann. Ich finde das so ungerecht. Aber anscheinend gehört auch dieses Leid zum Leben dazu und soll seinen Sinn haben. Den werde ich zwar nie verstehen aber wir müssen unser Schicksal aktzeptieren und irgendwie versuchen damit fertig zu werden. Manchmal fällt mir das leichter und kurze Zeit später verzweifle ich schon wieder. Aber so geht es sicher allen die Betroffen sind.

Bei uns sieht es zur Zeit immer noch Recht gut aus. Heute waren Mama und Papa bei dem Lungespezialisten (den Termin letzte Woche hatte Papa verlegt wegen der Freisprechung meines Bruders). Ich habe zwar noch nicht persönlich mit meinen Eltern gesprochen aber eben mit meinem Bruder und er sollte mir schonmal ausrichten das alles in Ordnung ist und die Chemo weiter fortgesetzt wird. Die Ärzte hatten nämlich Bedenken das Papas Lungeninfiltrationen von der Chemo kommen und wollten diese schon abbrechen. Das müssen sie jetzt aber zum Glück nicht mehr. Ich bin echt heilfroh! Werde nachher nochmal bei meinen Eltern vorbeifahren oder anrufen und mich erkundigen was der Arzt genau gesagt hat.

Ansonsten geht Papa jeden Tag von 9.00 - 12.00 arbeiten und das gefällt ihm sehr gut. Er kommt mal raus, sieht andere Leute und kann etwas nützliches tun!

Ab nächster Woche bekommt er seine künstliche Nahrung in einer anderen Form. Im Moment hängt der Beutel ja immer an einem Ständer. Er kann damit zwar rumlaufen aber halt auch nur im Hause oder höchstens mal auf die Terasse. Der Pflegedienst hat nun vorgeschlagen die Infusion über eine Pump laufen zu lassen. Die Pumpe und der Beutel mit der Nahrung sind dann in einem schlichten schwarzen Rucksack den Papa sich auf den Rücken schnallen kann und dann kann er alles machen, Fahrrad fahren, abends noch spazieren gehen oder Freunde besuchen. Das freut ihn auch sehr, vorallem weil meine Eltern im Sommer abends immer sehr, sehr gerne Fahrrad fahren und er schon ganz traurig war, dass das jetzt nicht mehr geht. Am Wochenende setzt er weiterhin mit der künstlichen Ernährung aus, er bekommt sie also nur von Montags bis Freitags.

Im Bericht vom Pflegedienst stand wohl das er die Nahrung über diese Pumpe erstmal für ein Jahr bekommen soll... Hoffentlcih braucht er sich auch noch so lange! Oder besser gesagt, hoffentlich braucht er sich nicht so lange weil er bald wieder richtig essen kann !

So, das war´s erstmal von uns!

Alles Gute an euch!

Liebe Grüße,
Maarie
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Papa, ich werde dich immer lieben!
22.06.1956 - 16.05.2008
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