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Alt 24.07.2007, 17:34
sonjaM sonjaM ist offline
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Standard Neues Krebsmittel - Yondelis

Hallo Ihr Lieben,

wollte zu diesem Thema lieber einen neuen Thread eröffnen. Habe heute einen Artikel aus "Die Welt" vom 24.07.2007 erhalten.

Hier der Text:

"Spanische Firma Zeltia erhält Zulassung für Yondelis - Wirkstoff aus dem Meer
Grünes Licht für neues Krebsmittel
Madrid - Das spanische Biotech-Unternehmen Zeltia darf sein Krebsmedikament Yondelis auf den Markt bringen. Im zweiten Anlauf haben die Iberer die Europäische Agentur für die Beurteilung von Arzneimitteln (Emea) von der Wirksamkeit überzeugt. Jetzt hat die Zeltia-Tochter Pharma Mar grünes Licht für die Vermarktung. Yondelis ist für die Behandlung von Bindegewebstumoren gedacht, den seltenen, aber sehr bösartigen Sarkomen.
Für Zeltia-Präsident José María Fernández Sousa ist damit ein Lebenstraum wahr geworden. Vor vier Jahren hatten die Europäer Yondelis abgelehnt, weil Zeltia sich bei der Patientenauswahl nicht an die strengen Vorschriften gehalten hatte. Doch Fernández blieb am Ball. Nun ist sein auf dem Meereswirkstoff ET-743 (Lat. Ecteinascidia turbinata) basierendes Pharmakon anerkannt und kann noch vor Jahresende auf den Markt kommen. Bisher gibt es nur zwei Medikamente gegen diese Sarkome, an denen jährlich 13 500 Menschen in Europa erkranken.

Zeltia hatte bei klinischen Tests mit 270 Patienten bei knapp 30 Prozent der aussichtslosen Fälle Teilerfolge erzielt und die durchschnittliche Lebenserwartung trotz Metastasenbildung verlängert. "Wir haben im zweiten Anlauf noch mehr Patienten rekrutiert und alle Vorbehalte ausgeräumt", erklärt Fernández Sousa. Die Zeltia-Aktien feierten die Nachricht mit einem Kursanstieg von 15 Prozent, seit Jahresbeginn haben sie 70 Prozent zugelegt. Der Börsenwert liegt mittlerweile bei zwei Mrd. Euro, obwohl das Unternehmen im vergangenen Jahr nur 76 Mio. Euro umsetzte und unterm Strich sogar noch einen Verlust von 43 Mio. Euro auswies.

Pharma Mar und die Krebsforschung stehen für mehr als 90 Prozent des Unternehmenswertes. Das herkömmliche Geschäft mit Lacken, Farben und Pflanzenschutzmitteln ist kaum von Bedeutung, heißt es bei den Analysten in Madrid. Elena Fernández vom spanischen Broker Ahorro Corporación glaubt denn auch, dass Zeltia den Anlegern noch immer ein großes Potenzial bietet. Denn in spätestens zwei Jahren will Fernández Sousa auch die Zulassung von Yondelis gegen Ovarialkarzinome beantragen. Zudem sind vier weitere Krebsmedikamente in der Entwicklung.

Alle Wirkstoffe stammen aus dem Ozean. "Die Organismen im Meer haben ausgeklügelte biologische Abwehrmechanismen entwickelt, da ihr Überlebenskampf härter ist als auf der Erde", sagt Fernández Sousa. Die Zeltia-Tochter Pharma Mar hat bereits 30 000 Proben mit möglichen marinen Wirkstoffen gehortet.

Kosten scheute Fernández Sousa nicht. Stolze 400 Mio. Euro investierte sein Unternehmen bereits in die Krebsforschung, in die Gewinnzone werden die Spanier allerdings erst vorstoßen, wenn Yondelis auch für die Behandlung anderer Krebsarten zugelassen wird. Doch schon jetzt sind internationale Pharmakonzerne hellhörig geworden. So hat Fernández Sousa, der mit seiner Familie 30 Prozent des Zeltia-Kapitals kontrolliert, bereits einen millionenschweren Lizenzvertrag mit dem US-Riesen Johnson & Johnson für den Vertrieb von Yondelis in den USA unterschrieben.

Die Amerikaner wissen, was sie tun. Denn wenn Zeltia auch der Durchbruch bei anderen Krebsarten wie etwa Eierstock- oder Prostatakrebs gelingt, wäre das die Geburtsstunde eines sogenannten Blockbusters, eines neuen Medikaments, mit dem sich ein jährlicher Umsatz von mehr als einer Mrd. Dollar erzielen ließe."

Vielleicht tut sich ja jetzt doch bei den leider noch sehr knappen Möglichkeiten? Werde auf jeden Fall die Onkologin bei dem Restaging ansprechen.

Liebe und vor allem hoffnungsvolle Grüße.
Sonja
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