Hallo ihr Lieben Alle,
nachdem ich nun alle eure Berichte gelesen habe stelle ich nun fest ich stehe nicht alleine da.
Es ist doch manchmal wirklich sehr verletzend was unsere lieben Mitmenschen so loslassen.
Manchmal denkt man wirklich man ist im falschen Film. Ich kann es sowieso irgendwie immer noch nicht fassen, das ich es bin die das alles erlebt. Aber nach Arztbericht brauche ich keine psychoonkologische Mitbetreuung, ich brach bei den Diagnosen nicht zusammen, auch bei der Mitteilung das eine Chemo nötig ist, wegen 4 Metastasen in Lymhknoten, habe ich nicht geheult. Durch schon viele Schicksalsschläge in meinem Leben habe ich gelernt, bzw. hat man von mir erwartet immer ganz diszipliniert zu sein.
Aber mir geht es sauschlecht und habe auch keine Lust mehr auf andere Rücksicht zu nehmen.
Nun endlich zu den dummen Sprüchen, auch da muss ich auch erst etwas ausholen, verzeiht, aber es muss einfach auch mal raus.
Meine Arbeitsstelle ist leider befristet, sie wird am 1. Oktober wieder belegt mit Kollegin die beurlaubt war. Es sieht leider so, das es der Stellenplan nicht
vorsieht für eine Weitere Stelle. Also habe ich eine Kollegin gebeten mir meine privaten Sachen zu bringen die ich in der Arbeit genutzt habe, da ich keine Zukunft mehr sehe. Ohhh ... da habe ich dann aber etwas losgetreten...... wude richtig fertig genacht von wegen depressiv usw. und dann erging sie sich Seitenlang darin, wie sie reagieren würde wenn sie diese Krankheit hätte.
Habe sie dann lediglich darauf hingewiesen das ich doch nur den Tatsachen in den Augen sehe und einfach auch damit fertig werden muss das ich keine Arbeit mehr habe, kam von ihr nur die Antwort das die Chemo wohl mein Gehirn so belastet daß ich nicht so reagiere wie sie es sich wünscht.
Habe da dann nicht mehr darauf reagiert, war mir einfach zu dumm.
Ach ja und meiner Mutters Reaktion auf die Diagnose Mammakarzinom war auch wunderbar, hat ja noch keiner in unserer Familie gahabt, besuchen kann ich dich aber nicht (hat sie früher auch nie im KH). Nach der 1. Chemo ging es mir extrem schlecht, hatte da meinen 55. Geburtstag, bei ihrem Anruf fragte sie mich , bist du wirklich krank ? Weil.... ich war ja nicht im Kh...
Eine andere Freundin schickte mir ein Buch über Brustkrebs, damit ich etwas zum Ablenken habe ! Muss dazu sagen daß sie nicht einmal seit meiner Diagnose angerufen hat. Ein persönliches Wort hätte mir viel besser getan !
Bin ich zu empfindlich geworden ? Was meint ihr ??
Gut das ich trotz allem noch ein paar liebe einfühlsame Menschen um mich
herum habe.
So hoffe nun das mein Bericht nicht allzu kaotisch ist, bin nicht so gut im schreiben, ausserdem habe ich heute meine 5. Chemo bekommen, bin leicht duselig.
Also seit alle lieb gegrüsst,
würde mich echt über Antworten freuen
, vielleicht hebt das meine Stimmung.
Lisa