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Alt 22.05.2003, 15:32
Gast
 
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Standard Chemotherapie - Wer gibt mir hilfreiche Tipps?

Hey Steffi,

ich habe meine Chemo (8xBEACOPP) seit März hinter mir (Vollremission nach Stadium 4b, Juppie!!) und habe sie auch gut vertragen.

Die Übelkeit habe ich erfolgreich verdrängt, indem ich sehr auf meinen Körper geachtet habe. Dabei hatte ich einen Satz im Hinterkopf, den ich irgendwo gelesen habe, nämlich dass heutzutage keiner mehr bei der Chemo Kotzen muss dank der ganzen begleitenden Medikamente:

Zuerst habe ich als Antiübelkeitsmittel Navoban genommen. Das ging die ersten 2 Chemos gut, in der 3. ist mir am ersten Tag aber übel geworden. Ich fand schon das Navoban schrecklich.
Nach Absprache mit meiner Ärztin habe ich dann zu Zofran gewechselt. Die habe ich gut vertragen. Die habe ich dann schon beim ersten Anzeichen, dass mir evtl. übel werden könnte, genommen (immer in Absprache mit meiner Ärztin, aber nach dem Motto: lieber eine zu viel als eine zu wenig).
Nach der 5. Chemo wurde mir dann aber doch ein wenig übel, trotz Tabletten. Es hat sich rausgestellt, dass das irgendwie mit meinem Magen zusammenhing. Ich habe dann mehr von den Magenschutztabletten (Nexium) genommen und damit wars dann gut. Anscheinend war mein Magen durch die Chemo leicht übersäuert.
Wichtig ist, glaube ich, dass man flexibel auf die jeweils aktuelle körperliche Verfassung reagiert und sich nicht scheut, seine Ärzte zu löchern.

Ansonsten kann ich mich den anderen anschliessen, besonders mit dem viel Trinken.

Hey Lydia,

auch ich hatte zuerst ein schlechtes Gewissen, weil ich zu Hause war und nicht arbeiten. Zumal mir anfangs nicht klar war, wie wenig Zeit zwischen den Chemo- und Nadir-Tagen zum Arbeiten eigentlich bleiben würde. Ausserdem sah ich ja nicht wirklich krank aus, bis auf die Glatze. Wie bescheuert eigentlich, da ist man Todkrank und hat noch ein schlechtes Gewissen. Beknackt.
Irgendwann ist mir aber dann aufgegangen, dass ich diejenige bin, die vielleicht stirbt. Und dass dann die Leute, die evtl. blöde reagieren, mit Sicherheit nicht dabei sind.
Sterben muss ich alleine, aber von irgendwelchen Leuten soll ich mir ein schlechtes Gewissen machen lassen? Nix da!

Dank der heutigen Heilungschancen bin ich zwar nicht davon ausgegangen, zu sterben, aber trotzdem....
Ich habe meine Zeit dann auch genutzt, um (kleine) Dinge zu tun, die ich schon immer mal tun wollte: meine Wohnung renovieren und umgestalten, malen etc.
Ausserdem bin ich ja jetzt ein besserer Mensch (Grins).

Viele Grüße,

Nicki
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