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Alt 11.06.2007, 17:03
Katja11 Katja11 ist offline
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Standard AW: BSDK inoperabel m. Lebermetastasen

Hallo Conny,

über den kurzen Leidensweg waren wir auch sehr froh. Die Diagnose wurde Anfang März gestellt. Vom Zeitpunkt seit dem wir wussten, dass keiner mehr was tun kann bis hin zu dem Tag als er eingeschlafen ist waren es ca. 2 Wochen. Diese beiden Wochen haben wir so intensiv als Familie gelebt wie es möglich war. Der Tag an dem es dann soweit war, war eigenartig. Mein Papa war gegen 16 uhr eingeschlafen und ich hatte den ganzen Tag so ein Gefühl, dass irgendetwas anders sein wird. Ich schreibe derzeit meine Diplomarbeit und war tagsüber im Büro, meine Mama war rund um die Uhr bei unserem Vater und meine Schwester und ich haben uns abgewechselt. Als ich gegen 16.30 Uhr bei meinen Eltern ankam, wusste ich es war soweit. Wir waren auch sehr froh, das sich die Pflegeintensität noch in Grenzen hielt und wir soweit alles selbst machen konnten (waschen usw.). Mein Papa ist 2,5 Wochen vor seinem 56. Geburstag gestorben. Seinen Tot an sich betrachte ich auch als Erlösung. Was mich sehr traurig macht ist, dass meine Mama schon mit 50 Witwe werden musste, mein Papa nie Enkelkinder haben konnte, er seine Töchter nie zum Traualtar führen wird,...
Diese Gedanken machen mich sehr traurig.

Ich wünsche euch, dass es nicht zu einer ewigen Qual wird. Aufheitern kann man in so einer Situation kaum einen Betroffenen. Unser Papa war immer sehr humorvoll und optimistisch. Wir haben seine Krankheit zum Schluss oft ignoriert und einfach die Zeit versucht zu genießen. Er war es der bis zum Schluss immer Witze gemacht hat, damit wir Kinder nicht traurig sind. Wie es Ihm wirklich ging hat er nur unserer Mama gezeigt.

Ich denk an euch und wünsch euch ganz viel Kraft!

LG Katja
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