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Alt 11.06.2007, 13:17
Conny62 Conny62 ist offline
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Standard AW: Sterbebegleitung

Liebe Umka,

mein Papa ist am 28.12.06 um 02.50 Uhr an Lungenkrebs gestorben. Die Diagnose bekamen wir im August letzten Jahres.
Wir haben ihm seinen Wunsch, zu Hause zu sterben, erfüllen können. Seit Heiligabend war immer jemand bei ihm, meine Mutter, mein Mann oder ich bzw. unser Sohn. Wir sind vier Tage und drei Nächte nicht mehr richtig zur Ruhe gekommen. Am 28.12.06 bin ich gegen 02.00 Uhr ins Wohnzimmer gegangen und habe mich dort auf dem Sofa ein wenig ausgeruht, mein Mann wollte dann zu Papa gehen. Er kam kurz darauf zurück und meinte, meine Mama würde nur kurz zur Toilette gehen sich dann bei meinen Papa ins Bett legen, er lag im Ehebett. So wurde es auch gemacht. Als meine Mama von der Toilette kam hat sie noch bei Papa gesessen und ihm den Mund ausgewaschen, anschließend legte sie sich ins Bett und ist für vielleicht 5 Minuten eingeschlafen. In dieser ganz kurzen Zeit ist mein geliebter Papa für immer eingeschlafen. Ich glaube er brauchte die Ruhe um sich herum, er wollte uns noch nicht verlassen. Ich habe das Gefühl das er alleine einschlafen wollte, er hätte es glaube ich nicht ertragen uns weinen zu sehen. Auch meine Überzeugung ist: Der Sterbende sucht sich den passenden Moment aus, wann er uns verlassen kann.

Papa, ich vermisse dich unendlich. Morgen haben wir Silberhochzeit. Du fehlst uns - und das nicht nur morgen sondern jeden Tag.

Liebe Umka, mach Dir keine großen Selbstvorwürfe. Ich denke das würde dein Mann nicht wollen.

Liebe Grüße Conny62
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