Hallo an alle,
Ich habe erst heute meinen Befund des ersten Abstriches nach der Koni bekommen, immerhin war der Eingriff am 26.03... Damals hieß es zwar carzinoma in situ, aber alles im Gesunden entfernt, aber das wars dann auch. Als der Termin anstand für den Abstrich bekam ich ausgerechnet in der Nacht zuvor meine Periode, und da konnte man den Abstrich nicht machen, wieder 12 Tage warten (das dauert bei mir immer so lange
Das Warten zermürbt einen wirklich total, da hilft nichts gegen diese innere Nervosität, es ist einfach nur schrecklich. Da bildet man sich schon Ziehen und Schmerzen ein die man wunderbarerweise nach dem Ergebnis nicht mehr hat, man ist nur noch ein Nervenbündel...
Heute Morgen, nach fast 10 (!!!!) zermürbenden Wochen dann die gute Nachricht ich hätte nun wieder Pap2. Natürlich muß ich trotzdem alle 3 Monate zum Gyn, aber das ist auch OK, dann sieht man eventuelle Veränderungen sofort und ist auch wieder beruhigt und bis man wieder nervös wird ist ja schon der nächste Termin fällig
Also, Ihr Lieben, lasst euch nicht unterkriegen, Pap4a heißt nicht unbedingt daß es schlimm werden muß...
Trotzdem hoffe ich für euch alle, vor allem bei den Namen die hier öfter fallen wie deiner, liebe Mela, daß eure OPs gut verlaufen und ihr wieder Beschwerden- und Sorgenfrei werden könnt.
Bei mir hat diese Episode meines Lebens bewirkt daß ich viele Aspekte meiner Persönlichkeit umwandeln konnte und wollte, zum Beispiel nehme ich mir jetzt viiieell mehr Zeit für meine Kinder, weniger zum Putzen, statt der neuen Einbauküche im Herbst geht es im August mit Kind und Kegel in den Urlaub, kurz : es gibt noch Küchen, da sind wir lange nicht mehr, aber was wir an Erinnerungen mitnehmen, kann uns keiner mehr nehmen...
Deshalb : das Leben ist zu kurz um nur an Rentensparverträge und Sparbuch zu denken, denn wer sagt daß wir es bis zum Rentenalter überhaupt schaffen ? Da gibt es ja nicht nur Gebärmutterhalskrebs, es gibt Unfälle, andere Krankheiten noch und nöcher, Kriminalität, so viele Gründe die uns und unsere Familie kaputt machen können, denn wir Frauen sind genau so betroffen wie unsere Männer und Kinder in dieser Welt. Ich dachte immer an das Morgen und vergaß dabei ein bißchen das Heute, doch morgen kann alles anders sein. Ich kann Krebs bekommen, im Rollstuhl sitzen oder ein Familienmitglied verlieren, und dann erst dann, wird einem bewußt : sch..., ich lebe am Leben vorbei. Mit unheimlich sauberen Fenstern und dem gepflegtesten Garten des Dorfes, aber AM LEBEN VORBEI...
Das habe ich jetzt, ich möchte fast sagen Dank Krebs aber das ist natürlich eine komische Redewendung, aber ich habs einfach geändert. Die Kinder freuen sich unheimlich auf 2 Wochen Griechenland, das wird uns Erwachsenen auch wieder Power geben, und ich überlege schon was für die Karnevalsferien angesagt sein könnte. Sonne, Meer, Ägypten?
Mal sehen, aber bitte, ihr Mädchen, bei Pap4a hört das Leben nicht auf, es fängt wenn ihr es wollt auf eine andere Weise erst richtig an. Natürlich habe auch ich durchheulte Nächte gehabt, "warum ich, die doch nicht raucht, jede menge frisches Obst ißt, niemandem was zuleide tut und immer dafür sorgt daß es dem Rest der Familie gut geht" - Selbstmitleid und Wutausbrüche bis hin zur tiefen Depression über mehrere Tage fast unansprechbar...
Da muß man wohl erst mal durch, und dann kann man draus machen was man selbst möchte.
Noch was : schaut euch mal die Onkologiestation an bei eurer Koni... da liegen viele Frauen und Mädchen die nicht nach einer Nacht nach Hause können... mit nur noch einer Brust oder noch schlimmer.
Seht den positiven Aspekt, ihr habt eine zellulare Veränderung (Dysplasie) und vor 20 Jahren hätte erst bei den ersten Metastasen oder stinkendem Ausfluß überhaupt erst einer was gemerkt. Aber da war es meistens schon zu spät, dann hatte der Krebs sich entwickelt und gestreut... Jetzt, dank Pap-Abstrich sieht man es schnell und kann handeln und unsere chancen stehen gut. Ich wage zu behaupten die "Chance" von einem Psychopathen entführt zu werden ist größer als an Krebs zu sterben wenn man nach der Koni regelmäßig zu Kontrollen geht, und bei mangelndem vertrauen in den Gyn, wechseln... es gibt auch gute Ärzte, sehr gute sogar, also nicht den Mut verlieren und Kopf hoch.
Die Narkose hat mich viel Kraft gekostet, ich bin immer noch müde und schnell schlapp, aber ich lebe bewußter als vorher, und das ist eigentlich das Beste was ich aus dieser Situation machen konnte.
Versucht es auch mal, vielleicht hilft euch umdenken auch...
Alles Liebe und Gute für eure Gesundheit und euer Leben
Eure Lonimaus