Hallo, ich bin´s sandomingo zum 2. mal. Heute morgen um 9 rief mein Arzt an, die Biopsie von Montag ergab, dass es wirklich Krebs ist. Das unwirkliche Gefühl habe ich immer noch, aber ich bin merkwürdigerweise viel ruhiger. In den letzten Monaten war ich immer von einer starken Unruhe getrieben, habe das aber auf Umzug und neuen Job geschoben. Am 13. 6. komme ich ins Marienhospital Buer, werde entweder am 14. oder 15. operiert, mit einer Chemo muss ich auch rechnen. Ich habe heute nachmittag meine Freundin en besucht, mir für´s Krankenhaus noch 2 bequeme Hosen gekauft, dann Erdbeeren und Brot für morgen, ich plane alles, als gehe es um eine Blinddarm- OP. Abends habe ich dann meinem Sohn Bescheid gesagt, davor hatte ich Angst. Er war selbst sehr lange krank, als Kind und Jugendlicher, kein Krebs, aber auch lebensbedrohlich. Ich habe meine Kinder allein groß gezogen, und mit meinem Sohn bin ich durch seine Krankheiten besonders eng verbunden. Aber das Gespräch war nicht schlimm, er sagte, nun sei er für mich da und könne etwas zurück geben. Auch meine Tochter hat sehr lieb reagiert, ich weiß, auch sie ist für mich da, dazu meine engen Freunde, die sehr hilfreich mit mir umgehen. Ich bin seit vielen Jahren an Depressionen erkrankt und seit 99 berentet, damals suchte mein großer Freundeskreis das Weite, und ich hatte niemanden. In den letzten Jahren sind einige neue Freundschaften gewachsen, die tragfähig sind. Dafür bin ich dankbar. Ich habe nie aufgegeben und werde auch den Brustkrebs bekämpfen. Vielleicht schreibe ich dann ein Buch darüber. Ich habe einen Beitrag von der "krassen" Brigitte gelesen. Ich bin auch Schriftstellerin, würde auch gern ein Buch veröffentlichen, Texte sind massenhaft vorhanden, aber einen Verlag zu finden ist schwer. Dazu gehört auch viel Glück. Soweit für heute. Euch allen wünsche ich Kraft, liebe Grüße, sandomingo
