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Alt 03.06.2007, 22:31
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MexicanLady666 MexicanLady666 ist offline
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Standard AW: Ich will ihm helfen

Hallo "Kleine",

erstmal zu mir: Ich bin 26 Jahre und mein Verlobter (46) ist an einem malignen Melanom (schwarzer Hautkrebs) erkrankt.

Ich habe eben deinen Thread gelesen und kann mir recht gut vorstellen, wie Du Dich fühlst. Ihr wart 3 1/2 Jahre zusammen und dann bekommt Dein Freund die Diagnose das er Hodenkrebs hat. Das wird ihm (auch Dir) schwer zu schaffen machen. Er ist erst 26 und hat sein ganzes Leben noch vor sich.
Hast Du vielleicht schon daran gedacht, das er mit Dir Schluss gemacht hat um Dich zu schützen? Und vielleicht auch um sich selber zu schützen, weil er vielleicht Angst davor hat das Du mit der ganzen Situation nicht fertig wirst und ihn eventuell dann doch verlässt. Vieleicht hat er Angst Dir zur Last zu fallen.
Bei meinem Verlobten war es am Anfang ähnlich. Er sagte mir das ich gehen soll...was solle ich mit einem Krebskranken Mann, der vielleicht nicht mehr lange zu leben hat!?! Ich hätte schließlich auch noch mein Leben vor mir und er wolle nicht das ich später etwas bereue.
Es hat lange gedauert, bis ich ihm irgendwie begreiflichlich machen konnte, dass ich ihn Liebe...das ich zu ihm und hinter ihm stehen werde...egal wie der Krankheitsverlauf auch weitergeht.
Auch heute höre ich noch manchmal von ihm: Ach Schatz, such Dir doch nen jüngeren gesunden Mann. Doch mittlerweile habe ich gelernt damit umzugehen und überhöre es auch schonmal weil ich genau weiss das er es nicht so meint.
Es kam auch schon vor, dass er mir Vorwürfe machte ich würde ihn zu sehr bemuttern (obwohl ich es nur gut gemeint habe). Ein ander Mal hieß es dann ich würde keine Rücksicht auf ihn nehmen. Es ist schwer dieses Mittelding zu finden.
Es ist weiss Gott keine einfach Zeit. Bei uns liegen die Nerven manchmal ganz schön blank und wir fangen an uns über eine klitzekleine Kleinigkeit zu streiten. Gott sei Dank dauert das dann nur maximal 5-10 Minuten.
Wir wissen beide, dass wir uns zusammenreissen müssen um diese Zeit irgendwie zu überstehen.
Zudem kommen alle Ängste aufeinmal: Wird er es schaffen...wie geht es weiter...welche schlechte Nachricht kommt als nächstes...und noch vieles mehr.
Ich liege oft stundenlang wach und kann vor lauter Nachdenken, Sorgen und Ängsten nicht einschlafen. Es ist ein beschissenes Gefühl, den oder dem Menschen den mal über alles liebt nicht helfen zu können, ausser für Ihn da zu sein.

Ich wünsche Dir alles Liebe. Kämpf um Deinen Schatz!!

Melanie

Geändert von MexicanLady666 (03.06.2007 um 22:35 Uhr)
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