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Alt 16.05.2003, 14:57
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Standard schlimme gedanken

Liebe Burgi, liebe Jutta, liebe Kerstin,
danke, Ihr Lieben, für Eure netten Worte. Da hab ich ja ganz unbeabsichtigt ein Thema in den Raum gestellt und freu mich über Eure Resonanz.
Jutta, Du hast das mit dem "Teufelskreis" sehr gut ausgedrückt, genauso meinte ich das. Ich hab dazu aber auch noch andere Gedanken. Teufelskreis, was die Familiengeschichte betrifft, was sich über Generationen wiederholt und wovor ich einfach Angst habe. Was Du über die unerfüllten Sehnsüchte gesagt hast, Jutta, sehe ich genauso. Meine Mutter hat mich bekommen, damit sie aus ihrem Elternhaus raus konnte. Aus diesem Grund hat sie auch meinen Vater geheiratet. Alles auf meine Kosten, so sehe ich das eben. Das war ihr sicher nicht bewußt, auch nicht, dass sie mich dafür "opfert". Und ich bin in dieser Familie aufgewachsen, habe viele Jahre nicht gelernt, Probleme auch anders zu lösen, selbstbewußt zu sein, ein Selbstwertgefühl aufzubauen. Ich lerne das jetzt erst. Wie soll ich denn mein Kind zu einem selbstbewußten Menschen, der sich wehren kann, erziehen? Ich tappe ja selber noch ständig in die Fallen. Ich denke, das kann ich meinem Kind nicht antun.

Kerstin, ich kann Dich da gut verstehen, würde mir wohl ähnlich gehen. Nur, was soll ich machen, wenn ich mich vor meinem Kind im Bauch ekle? Dann ist es zu spät. Ich hab da große Angst vor und möchte das nicht "ausprobieren".
Wie meinst Du denn, dass man gerade mit Kindern die Kette durchbrechen kann? Das ist mir nicht so klar. Ich glaub auch nicht, dass ich mein Kind bewußt benutzen würde, aber was passiert da unbewußt, ich kann es nicht einschätzen.

Ich find es toll, dass Du Dich für Kinder entschieden hast, das will ich auch keinesfalls in Frage stellen. Du bist sicher eine gute Mutter, gerade weil Du Dir diese Gedanken machst und ehrlich mit Dir selber bist. Das find ich gut.
Aber für mich und das weiß ich ganz sicher, ist es eben nicht das richtige, da muss ich noch ein großes Stück mit mir vorankommen und bis dann hat der biologische Wecker wahrscheinlich schon längst geklingelt. Ich sehe es eben als mein "Schicksal", kann aber gut damit leben...:-)

Liebe Burgi, interessant, was Du über Deine Mutter schreibst. Es scheint ihr schwer zu fallen, ihr Leben zu genießen, das Gute zu sehen und zu schätzen. Kein Wunder, dass sie jetzt mit der Krankheit so verbittert ist. Vielleicht hat sie nur einen Blick auf die "negativen" Seiten des Lebens. Daran wirst Du nicht viel ändern können, aber vielleicht hilft es Dir ja, sie aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Super, dass Du hier zu reden begonnen hast. :-) Tu es ruhig weiter, ich freu mich darüber und hör dir gern zu.

Alles Liebe - Euch allen noch einen schönen sonnigen Tag -
Conny
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