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Alt 11.05.2003, 05:54
Gast
 
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Standard schlimme gedanken

Guten Morgen Ihr Lieben!

Liebe Brigitte,

hoffe Du hast gut geschlafen - ich sitz schon eine Stunde am Balkon und hör den Vogerln zu - es ist schön und beruhigend, es riecht so gut nach Regen - meine Seele beginnt sich zu regen (irgendwann "hüpft" *g* sie ja doch vielleicht)

Das mit Sachbüchern ist für mich immer ein bisschen schwierig, meistens nehm ich ohnehin nur die in die Hand, die ich gerade brauche, mit manchen kann ich mich identifizieren, bei anderen wieder hole ich mir Teile für mich raus und mit einigen weiß ich nicht so recht . .
Den Hellinger hab ich schon lange zu Hause, immer wieder weggelegt und jetzt wieder nach langer Zeit hervorgeholt.
Irgendwie lässt mich diese These von Familienverstrickungen nicht los, Schicksale werden wiederholt, ohne sie zu kennen und ich weiß nicht, werde das Buch wieder weglegen - oder doch nicht, naja mal schauen.
Der Satz von Dir, wenn man einem Menschen immer wieder Schwierigkeiten aus dem Weg räumt, hat ein unangenehmes Gefühl in meinem Magen verursacht - wird mein lieber, kleiner Cannabisraucher niemals mit dem Leben fertig, wenn Mama immer hilft?
Und das nächste Mal, wenn er mich mit seinen treuen grünen Augen ansieht, so arm und beim Bundesheer - ich werd mich auf die Euros draufsetzen - für Drogen?? -NEIN!

Jaja, die guten alten Zeiten - mein Vater kam nach seiner Geburt zu Bauern ins Waldviertel, seine Mutter flüchtete alleine nach England und mein Vater war ein lediges Kind, wurde bei verschiedenen Bauern groß und Liebe oder reden über Probleme - das gab es nicht.
Als wir Kinder waren, hat Vati nicht viel erzählt, hm, komisch, erst ganz kurz bevor er gar nichts mehr redete, erzählte er uns von seiner schweren Jugend, genau das war am Begräbnis seines Erzeugers (sag ich, Vati hat trotz allem seine Mutter und seinen Vater geachtet)
Ja und dann kam Vati zur Hitlerjugend und da hatte er das erste Mal ein Zusammengehörigkeitsgefühl, kannst Dir das vorstellen??
Die Mutter meiner Mutter ist an Krebs gestorben, als Mutti 12 Jahre alt war, wurde von der Pflegemutter ihrer Mutter aufgezogen, ich fand als Kind meine Urli immer lieb, ich mochte sie sehr gern, Mutti wieder sagt, reden konnte man mit ihr über nichts!
Jaja, da frag ich mich schon, ob die guten alten Zeiten so gut waren und ich denke nur durch Reden können wir einander verstehen!

Du hast mich da ein bisschen falsch verstanden, ich meinte nicht, dass Krebs NUR von der Psyche kommt, doch ich vergesse einfach niemals das Erlebnis, das ich bei einer Rückführung hatte, wart ich erzähl mal schnell.
Ich hatte einen Freund mit einem Kopftumor, er war gerade mal 31 Jahre alt und die Frage warum er warum gerade er - wir wollten es wissen. Haben bei einem anerkannten Arzt, ist übrigens Buddhist und eine faszinierende Persönlichkeit, eine Rückführung gemacht.
Es war unheimlich - es war wie in einer anderen Dimension - ich hörte die Stimme meines Freundes und in abgehakten Worten erzählte er die Geschichte von seiner Familie, einen Indianerstamm und er sagte, dass er einen der Angreifer beim Kampf den Kopf abgeschlagen habe . .
Er selbst wusste nachher nicht, was er gesagt und wo er war!
Ich sage einmal, für mich ist es nicht ganz abwegig, dass wir schon einmal da waren, dass wir wieder kommen werden, ich behaupte es nicht, denke einfach immer wieder mal darüber nach . .wäre für mich auch die einzige "Erklärung" mit Kinder und Krebs . . wie gesagt, sind nur meine Gedanken . .

In einem geb ich Dir vollkommen recht, warum muss immer vorher was geschehen?? Ich als "Noch-Gesunde??" finde es wahnsinnig stark, wie viele Krebspatienten dann doch noch so ein Körnchen Positives finden und möchte einfach mal sagen, dass dieser ehrliche Umgang hier mit der Krankheit, dieses auch mit Angehörigen darüber sprechen, dass ich das einfach so gut finde - ihr helft uns damit irrsinnig - wir können dann doch etliches besser nachvollziehen - DANKE einmal ins Schweizerländle!

Glaubst Du, dass ich meine Mam einmal einfach ansprechen soll, einfach mal sagen soll, fragen soll, ob wir nicht über ihre Krankheit reden wollen - sie verdrängt ihr schweres Leiden total und es ist echt so, manchmal denke ich Leiden ist einfacher als Lösen!

Bis später - seh gerade die Sonne aufgehen!
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