AW: Liebe meines Lebens
Liebe Babs,
ich glaube kaum, dass wir jemals mit Umarmung etc. agieren werden, jedoch habe ich mich heute schon "abgeregt". Vermutlich verlange ich doch zu viel und es sind nicht meine Töchter und sie haben mich nie als Vaterersatz angesehen. Das wollte ich auch nie sein. Ihre Mutter hat ihnen zu Beginn unseres Zusammenlebens unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass ich ihr neuer Partner bin und sie sich das Glück auch nicht von ihnen zerstören lässt, dazu hat sie mich bereits seit mehreren Jahren "umgarnt" und war so glücklich, dass sie es geschafft hatte, dass ich mich ohne jegliche Kompromisse für sie entschieden hatte. Ich sage nur: Liebe meines Lebens!!!
Es sind erst 12 Tage seit dem Tod meiner Frau vergangen, jedoch möchte ich Dir folgendes aus meinem bisherigen kleinen Erfahrungsschatz mitgeben.
Wenn Du anderen Leuten die Scheu genommen hast, mit Dir über den Tod Deines Mannes und Deiner Trauer zu sprechen, werden das in der Regel wunderbare Gespräche.
So kam heute eine Lehrgangskollegin von mir zu mir, der ich gestern zu Geburtstag gratuliert hatte und wir dabei kurz am Rande über meine Frau gesprochen hatten, und wir haben uns wunderbar über alles unterhalten können.
Dieses Erlebnisse und andere Gespräche heute, lassen mich dann auch die plötzlich aufkommenden Tränen vergessen, mit denen ich einzelne Arbeitsunterlagen durchnässt habe.
Babs, ich wünsche Dir gute Besserung.
Gruss
Christian
P.S. zu Deinem Beitrag von 21 Uhr:
Die neuen Familienmitglieder sind doch keine Kinder, oder?
Bei mir ist es umgekehrt, ich komme von der Arbeit bzw. demnächst von Dienstreisen nach Hause und da ist keiner, der sehnsüchtig auf mich wartet. Das ist sehr deprimierend. Warum soll ich nach Hause kommen?
Heute war ich das erste Mal (so lange ich denken kann) bis 16.00 Uhr im Büro.
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