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Alt 27.04.2007, 19:05
Smail Smail ist offline
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Standard AW: Liebe meines Lebens

Hallo Raeder ( sie oder er)
danke für deine Zeilen. Ich kann Dir ein wenig von meinem Mann erzählen.
Im Januar 2006 wurde bei ihm ein nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom im Stadium 4 festgestellt. Nach eingehender Besprechung im Klinikum hat man uns (meine Kinder und ich waren bei allen wichtigen Gesprächen immer dabei) auch gesagt, das eine Heilung nicht mehr möglich ist, aber durch die Chemothgerapie noch viel bewirkt werden kann. Heute weiß ich das man dazu "Verbesserung der Lebensqualität" sagt. Die Erste Chemo hat mein Mannauch sehr gzt vertragen, keine Übelkeit, kein Haarausfall usw. Im Sommer ist er sogar noch mit meiner Tochter und Familie nach Südtirol gefahren. Ich war so glücklich daarüber, und er hatte sich sehr gut erholt. Aber ab Oktober wurde es zusehends schlechter. Ab Januar 2007 verließen ihn die Kräfte, er hat fast nur noch gelegen und kaum noch gegessen. In dem Zustand haben wir dann auch die Chemo ab Januar abgesagt und das war auch gut so. Ich wußte genau was und wie er es wollte und habe alles daran gesetzt, das es auch so durchgeführt wird. Meine Tochter hat ihren Papa seit Beginn der Krankheit versorgt da ich Berufstätig bin. Die letzten Monate hat sie ihn von morgens an wenn ich im Büro war bis ich nachhause kam liebevoll gepflegt. Sie war Papas Kind!!!!!Mein Sohn hat alle andere Dinge die so anfallen für mich erledigt, sodass ich den Kopf frei hatte für meinen Mann. Meine Kinder waren und sind wunderbar, ich bin so stolz auf sie!!!! Am 8.2.07 ist mein Mann dann im Beisein der Kinder und in meinen Armen ganz ruhig und friedlich ohne Todeskampf zuhause, wie es sein Wunsch war, eingeschlafen. Wir hätten ih nie ins Krankenhaus oder ins Hospiz gebracht! Trotz des Schmerzes und der Trauer habe ich ihm am Abend noch sagen können, dass er sich keine Sorgen machen muß, es ist alles in Ordnung, er kann "gehen". Ich weiß, das er es verstanden hat und bin glücklich darüber. Aber er fehlt mir von Tag zu Tag mehr, er war mein Leben, eben die andere Hälfte meiner Seele!!!!! Wir waren 38 Jahre verheiratet kannten uns fast 40 Jahre. Waas der eine dachte, sprach der andere aus. Aber es hilft ja nichts, ich muß weiterleben, für Ihn und für meine Kinder und Enkelkinder. Mein Mann wäre jetzt im April 60 geworden, wir hatten noch so viel vor!
So, das war ein wenig aus meinem Leben. Freue mich schon auf Deine Rückanwort.
Der Schmerz vergeht irgendwann, vielleicht, aber die liebe bleibt
Gruß Babs
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