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Alt 21.03.2007, 13:30
Kassiopaia Kassiopaia ist offline
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Standard AW: bin neu hier! habe peripheres angioimmunoblastisches t-zell

Hallo liebe Mene!


Vielen lieben Dank, dass du so schnell geantwortet hast. Ganz ehrlich , ich hab mir schon etwas Sorgen gemacht, da du hier anscheinend zu deinem Thema einige Zeit nicht mehr gepostet hattest.


Also meiner Mama gehts nicht so gut. Ich würd schon sagen sie ist depressiv. Sie wiegt glaub ich nur noch um die 50-53 kilo und das bei über 1.70 m
Sie ist ja nicht so der Mensch, (nun ist unsere ganze Familie mehr oder weniger so) der leicht über Gefühle sprechen kann. Wenn man sie fragt wie es ihr geht, dann verdreht sie nur ihre Augen und würd am liebsten gar nix sagen und blockt ab. Meistens sagt sie dann "ich weiss auch nicht...das ist alles scheisse" .... Mein Vater unterstützt sie aber mittlerweile richtig doll. So sagt sie zumindest und ich glaub ihr das auch. Aber leider (in diesem Fall) ist meine Mutter auch so der Typ, der sich dann immer Gedanken macht, was mit den anderen passiert....die nicht will, dass sich die anderen Sorgen machen und so weiter. Sie bekommt ja jetzt alle 2 Wochen Chemo. Und ihre Blutwerte sind kurz davor immer schlecht...aber wenn es dann losgehen soll, haben sie sich dann wieder gerade so erholt, dass man chemo machen kann.
Sie bekommt einen Tag chemo..dann einen Tag Pause und dann 3 Tage hintereinander. Laut Ultraschall sollen die Tumore oder Lymphome wie man das nennt so gut oder teilweise wegsein. (wenn man das auf dem Ultraschall so sehen kann)

Ich glaube, es wäre alles nicht so schlimm, wenn sie nicht diese schrecklichen Schmerzen hätte. Die hat sie fast seit Beginn der Therapie im Dezember. Unterm Rippenbogen. Zuerst war es so ein Brennen und als ob die Tumore zerfressen werden. Und jetzt sind es wohl Schmerzen und so ein schreckliches Druckgefühl. Kein Arzt (wenn es denn stimmt, was sie uns sagt) kann auf dem Ultraschall oder im CT etwas sehen. Es käme alles vom Magen. Und mittlerweile wohl auch vom Darm und vom hmmmmmmmmmmm Bauchspeichelpförtner??? Oder war es der Magenpförtner.. (tschuldigung, aber ich komm schon ganz durcheinander) Auf jeden Fall kommt das wohl davon. Sie bekommt auch Schmerzmittel, aber die schlagen nicht an. Sie macht sich ganz verrückt und denkt sie wird von innen verfressen und dass die Ärzte das einfach nicht sehen.

Ich muss dazu sagen, dass sie nicht mehr viel oder sehr wenig Vertrauen in die Ärzte hat. Da sie ja schon mal vor 20 Jahren sehr krank war. Damals hatte sie Morbus Hodgkin und keiner stellte das fest. Über ein halbes Jahr rannte sie von Pontius zu Pilatus bis es fast zu spät war. Und dieses Mal beim Non Hodgkin dauerte es auch so unendlich lange, bis irgend ein Arzt endlich herausfand, was sie hat.

Wir haben ihr vorgeschlagen zu einem Therapeuten zu gehen. Gesprächstherapie oder so, aber wirklich wollen tut sie das nicht Ich weiss auch nicht, ob ihr das gut tut, da sie ja schon solche Probleme hat, sich uns gegenüber zu öffnen. Aber wenn sie es nicht selber will, dann wird das eh nix.

Mein Vater hat sie gestern besucht und es schien ihr wohl etwas besser zu gehen. SIe hat im FLur des Krankenhauses geweint und eine Schwester bekam das mit und frage was los sei. Und ganz wie sie ist sagte sie nur...sie weint gar nicht. Die Schwester war ganz nett und holte dann die behandelnde Ärztin und diese versicherte meiner Mutter dann noch mal, dass auf dem CT ja nichts zu sehen sei und dass sie sich nicht verrückt machen sollte. Später kam dann noch ein behandelder Arzt und gab oder verschrieb meiner Mutter Psychopharmaka (wenn ich das richtig verstanden hab). Wenn es ihr hilft, denk ich mir, warum dann nicht. Einige Menschen sind halt stark und anderen muss so geholfen werden. Ich hoffe es geht ihr bald besser und sie fasst neuen Mut und hat wieder mehr Vertrauen in die Ärzte und mehr Kraft den noch wahrscheinlich sehr schwierigen und langen Weg zu gehen. Und dir liebe Mene wünsche ich das natürlich auch.

Du hattest von diesem Isolationszimmer gesprochen. KOmmt das automatisch auf einen zu, wenn man diese Art von Non Hodgkin hat? Oder wenn man diese Stammzellentherapie bekommt? Ich denke mir nur gerade, wie meine Mutter damit wohl umgehen würde. Man kann aber trotzdem Besuch bekommen in so einen Zimmer oder? Es ist halt "nur" alles mit Plastikfolie oder so abgegrenzt? Also kein Körperkontakt etc? Man kann 3 Wochen nicht auf Toilette und nicht duschen? ALles findet in diesem Isolationzimmer statt?

Wenn ich zu viel frage , dich nerve oder es dir schwer fällt darüber zu reden, dann sag mir das einfach. Ich hab vollstes Verständnis. Dennoch tut es gut mit gerade jemanden zu reden, der genau die selbe oder eine verwandte Art von Non Hodgkin hat wie meine Mutter.

Und noch mal zu deinen unerklärlichen Schmerzen. Das klingt ja irgendwie ähnlich wie bei meiner Mutter oder? Nun ja du hast es in einem anderen Bereich, aber bei dir kann auch keiner sagen, woher es kommt???
Hast du die Schmerzen unentwegt? Und gehen sie mit Schmerzmitteln weg? Bei meiner mutter gehen sie nicht weg und sie macht nachts kein Auge zu. Sie hatte schon immer Probleme mit dem Schlafen, aber jetzt erst recht.

SO, ich hör jetzt mal auf und knuddel dich ganz doll und wünsch dir alle Kraft und alles Glück der Welt. Ihr beide schafft das....da bin ich mir ganz sicher. Ihr seid schon so weit gekommen. Den Rest schafft ihr auch noch.


GLG


Kassi
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