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Alt 12.03.2007, 01:14
HeikeF HeikeF ist offline
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Standard AW: Wie soll man das Leben überleben?-Diagnose:Glioblastom

Meinem Vater ging es heute so weit so gut.
Nur die Pflegeschwester hatte wohl den Anschluß für die Sondennahrung etwas feste zugedreht, als ich auf Tee wechseln wollte bekam ich den blöden Anschluss nicht auf, also Pflegedienst anrufen und dann ging es wieder.
Er hat auch heute wieder gut gegessen mit Hilfe.

Gestern, kam auch endlich der Bescheid über die Pflegeeinstufung, werde mich die Woche mal hinsetzen und den Einspruch formulieren.
Stufe 2 ist ja geradezu lächerlich.

Heute Morgen habe ich das tolle Wetter ausgenutzt und habe mit unserem Hund einen tollen Spaziergang im Wald gemacht, ein paar schöne Äste für die Vase geschnitten und mich einfach an der schönen Natur berauscht.

War heute wieder im Garten, habe das Beet komplett neu angelegt, diese Arbeit entspannt mich total und ich kann kompl. abschalten.
Es wird ein "Forumbeet" (siehe auch Thread unter Darmkrebs, was wir alleine nicht schafffen..) es ist mit Lavasteinen eingefaßt, es sieht schon richtig hübsch aus.
Mein Mops lag derweil auf der Wiese, begutachtete meine Gartenleistung und genoß die warmen Sonnenstrahlen auf seinem Fell.
Als ich fertig war, kam ein Rotkehlchen und eine Amsel, sie suchten genüßlich und ganz ohne Scheu nach Würmchen im frischen Beet.
Es waren tolle Momente, Momente der Ruhe und des Glücks.

Dann kam aber leider doch noch ein "Hämmerchen" nach dem ich meinen Vater nochmal versorgt hatte, rief meine Mutter mich zu sich ins Schlafzimmer.
Sie klagte über starke Schmerzen im Rücken/LWS-Bereich. Sie hatte schon zwei Tage zuvor Rückenschmerzen. Nur jetzt war sie sehr schlimm dran-sie wollte jedoch keinen Notarzt, dann rief ich beim Med. Notdienst an und wer hatte Bereitschaft? unsere Hausärztin, sie dachte erst ich würde für meinen Vater anrufen, als sie dann kam, Urintest, nichts an Blase und Niere "Gott sei Dank", sie hat meiner Mum dann Novalgin-Tropfen rezeptieren wollen diese hatte ich aber im Haus.
Also Novalgin gegeben.
Gerade nochmal bei Beiden nach dem Rechten geschaut, beide schlafen ganz ruhig.
Das heißt ab Morgen, noch mehr Belastung denn meine Mum wird wohl die nächsten Tage als Hilfe ausfallen.
Wußte eben nicht ob ich heulen sollte.
Jetzt muß ich mich um beide Elternteile kümmern- dabei muß ich noch soviel erledigen.
Man weiß manchmal nicht, wie man es schaffen soll-aber es geht.
Heute ist Heute und Morgen ist Morgen.
Es wird schon klappen, sonst muß mein Bruder mir die Woche helfen, er kann zwar nicht meinen Vater pflegen aber dann kann er sich um meine Mutter kümmern.

Wie sagt eine Kölnerin in so einer Situation???
"Et kütt wie et kütt" und "et hätt noch immer jot jejange"
Humor ist wenn man trotzdem versucht zu lachen

In diesem Sinne
Eure Heike
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Geändert von HeikeF (12.03.2007 um 01:17 Uhr)
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