AW: 6 Monate schon ohne Papa
Lieber Papa,
Du fehlst mir immer und immer wieder!
Am Wochenende fahren wir zu Mutti. Es ist schlimm für sie und uns, dass wir so weit entfernt voneinander wohnen.
Für sie ist es am schwersten, da sie nun ganz allein in der Wohnung lebt. Es ist so traurig, weil ihr nach dem Beginn der Rentenzeit so wenig Zeit miteinander hattet. Bald ist euer Hochzeitstag. Das wird wieder sehr wehtun.
Unser Leben hat sich verändert, aber so wollte es keiner von uns haben. Wir können nur aufpassen, dass wir nicht "unter die Räder" kommen und uns gegenseitig stützen und helfen, so gut es eben geht.
Lieber Papa, wir konnten uns nicht richtig verabschieden, weil alles so schnell ging und wir regelrecht überrollt wurden. Niemand hätte in dem Moment damit gerechnet, dass es passiert! Der einzige Trost ist daran, dass es zu Hause geschah. Diese Bilder sind die schlimmsten in meinem Kopf und ich merke, dass ich hier auch bewußt verdränge, weil es so weh tut!
In Liebe
Deine Tochter
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