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Alt 03.03.2007, 11:38
dorchen83 dorchen83 ist offline
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Standard AW: Wie soll man das Leben überleben?-Diagnose:Glioblastom

Hallo liebe Heike

Ich habe mich heute so sehr gefreut deinen Bericht zu lesen und zu lesen, dass es deinem Papa besser geht und dass er kämpft - wie es scheint rappelt er sich wieder auf und gibt nicht auf... das erinnert mich sehr an meinen Papa ... und ich hoffe, dass er auch weiterhin ganz viele Fortschritte machen wird...
Ich weiß, dass es auch immer wieder Rückschläge gibt, die meist ganz unerwartet sind und einen stark zurückwerfen, aber auch, dass es immer wieder vorkommt (zumindest bei meinem Pa), dass dann trotzdem auch wenn man es nicht meint, wieder ein Stück aufwärts geht... Ich hoffe, dass es bei euch nun ein ganzes Stück vorwärts gehen wird ... dein Pa scheint auf dem besten Weg mit seinem Willen... Das freut mich wirklich und ich bin so froh, dass ihr ihn am Montag bei euch zu Hause haben könnt .
Nun ich habe keine wirklichen "Pflegetipps" für dich, so wie du sie immer so toll hast , aber vielleicht kann ich euch ja doch noch ein paar Anregungen aus unserer Erfahrung geben (auch wenn es natürlich bei jedem immer ein bisschen anders ist).
Das mit dem Schreiben finde ich schön, dass du versuchst es mit ihm zu üben... wenn es aber mit dem Handschriftlichen Schreiben nicht klappt (also er Buchstaben etc. vergisst - ich meine jetzt nicht von der motorischen Seite her), dann kann es sein, dass trotzdem noch das tippen klappt (falls er früher mit dem Zehnfingersystem geschrieben hat). Mein papa konnte schon lange nicht mehr mit der Hand schreiben, als er aber immernoch am Computer einige Sätze tippen konnte... das ist irgendein anderer Bereich im Gehirn, wo das gespeichert wird, scheinbar (deshalb hat er mich auch damals gezwungen es zu lernen ).
Und vielleicht wäre es gut, wenn ihr für euren Papa daheim einen Rhythmus baut... also einen typischen Tagesrhythmus (immer ungefähr gleich aufstehen - wach sein, zu bestimmten Zeiten essen...). Es kann sein, dass das jetzt noch nicht notwendig ist, aber meinem Pa gibt das große Sicherheit und so hat er weniger Stress. Zudem haben wir mittlerweile alle zwei Stunden kurze "Schlafphasen" eingebaut. Länger geht es nicht - sonst ist er ganz wackelig und geistig nicht mehr da (früher konnte er mal länger - die Phasen werden immer kürzer). Nachdem er geschlafen hat, ist es dann wieder viel besser. Ich sehe das immer so: Ein Bein kann man hochlegen, wenn es überanstrengt ist, aber ein Gehirn kann sich nur ausruhen, wenn es schläft. Dass schlechte Phasen da sind, kann also auch am "Schlafmangel" liegen...
Wie gesagt, ich weiß nicht, ob dir diese Überlegungen etwas nützen, aber ich dachte ich schreib sie dir trotzdem mal ... wir müssen ja alle zusammenhalten gell ...
Ach heike ich wünsche dir und deinem Papa alles Liebe und noch ganz ganz viele tolle Momente! Auch dass er bald wieder "richtig" mit euch essen kann - du hast recht, das gehört zur Lebensqualität auch dazu...

Einen ganz lieben Gruß

Dorchen
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