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Alt 01.03.2007, 22:20
biancaneve biancaneve ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Hallo Mädels,

ja, Clarissa, Du hast recht - unser Thread war schon fast am Verstauben. Schön, dass Du ihn wieder hervorgeholt hast - und schön, dass sich in letzter Zeit auch wieder einiges getan hat. Alexandra das Arbeitstier ist natürlich wieder mal fest am Schöpfen (sorry, war jetzt etwas regional - ich glaube, Ihr sagt da Malochen dazu...), aber die moderne Kommunikationstechnologie funktioniert ja gottseidank auch mobil...

@Clarissa: Wie geht es Euch beiden? Ich hoffe, es läuft alles bestens!

@anni_s: Da sind wir nun schon zwei, die sich so kurz nach dem Tod der Mutter schon mit einer neuen Partnerin des Vaters auseinandersetzen müssen. Ich verstehe Dich so gut - ich habe erst vor einigen Wochen hier in diesem Thread einen Beitrag dazu geschrieben. Vielleicht geht es Dir ja ganz ähnlich...

@Garnele, Brina, Gina, Amina: Herzlich willkommen in unserer Runde, auch wenn der Anlass kein schöner ist. Auch von meiner Seite mein aufrichtiges Beileid. Meldet Euch, wenn Ihr etwas auf dem Herzen habt - wir werden unser Bestes für Euch tun.

Für mich war vorletzte Woche wieder mal ganz schön schwierig. Ich habe ja in einem meiner früheren Beiträge die so traurigen Tage des letzten Jahres beschrieben. Mitte Februar war es soweit: Ich musste wieder auf Dienstreise nach Tirol. Von dort bin ich vor bald einem Jahr Hals über Kopf nach Hause gereist, als mich mein Vater nach Hause rief, weil es meiner Mutter immer schlechter ging... Nun also wieder dorthin. Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, meinen Chef zu bitten, die Einsätze zu tauschen. Ich habe mich aber entschieden, mich den Erinnerungen zu stellen. Ich wußte, dass es nicht einfach sein würde, aber heute muss ich sagen, ich habe das Richtige getan, es war gut für mich, mich all dem zu stellen. Klar war es eine Überwindung, als ich im Bürogebäude der Fabrik die Stiegen hinaufgelaufen bin und an der Stelle vorbeimusste, an der ich damals gesessen bin und den Anruf von zu Hause entgegengenommen habe. Klar war es eine Überwindung, an einem der im Stiegenhaus aufgehängten Bilder vorbeizukommen: Es zeigt, ganz in Blau eine Art Grotte, an deren Ende ein sehr helles Licht leuchtet. Es ist mir schon vom letzten Jahr nicht aus dem Kopf gegangen, aber nun ist mir klar geworden, dass ich damit wohl im Unterbewusstsein den Gedanken an einen friedlichen Tod assoziiert habe. Heute bin ich froh, dass ich mich für diese anfänglich so schwere Reise entschieden habe, ich bin stärker und ausgeglichener zurückgekommen und ich weiß, dass ich in Hinkunft wieder guten Mutes dort hinfahren kann.

Puh, jetzt habe ich es ganz schön lang gemacht...

Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht!

Ganz liebe Grüße aus Wien von Alexandra
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