[Rudolf]

Hallo Uli,
Dein Vater hatte ein Urothelkarzinom, eine Tumorart, die normalerweise in der Blase vorkommt oder im Harnleiter. Auch die vorgesehene Behandlung mit Gemcitabin und Carboplatin weist darauf hin. Denn beim Nierenzellkarzinom sind diese Stoffe unwirksam.
So ist es schwer, Dir etwas Konkretes zu sagen. Hast Du schon beim Blasenkrebs gelesen, geschrieben, gefragt?

Zur Zeit sind ja keine Metastasen nachzuweisen. Das gibt mir eine große Hoffnung.
Wo ist Dein Vater zur Reha? Ich meine, er sollte auf jeden Fall die psychologische Begleitung in Anspruch nehmen. Vielleicht sogar täglich. Das kann eine sehr große Hilfe sein. Dann ist die Reha hilfreich.
Wenn Dein Vater aber Kontakt mit "schweren Fällen" hat oder mit Pessimisten, dann kann die Reha auch belasten. Da sollte er sich zurückhalten.
Vielleicht findet er ja 1 oder 2 optimistische Mitpatienten. Optimismus steckt an. Das ist unabhängig von der "Schwere" einer Krankheit.

Welches Ziel hat Dein Vater? "Krebs weg" ist ja noch kein Ziel. Ich meine es positiv, warum will Dein Vater weiterleben? Was will er zu seinem Lebensinhalt oder -schwerpunkt machen, wenn er geheilt wird? Was macht ihm wirklich Freude?
Ich habe mir diese Fragen gestellt und stelle sie mir immer wieder, und habe klare Antworten gefunden.
Ich weiß also, wofür ich kämpfe. Meiner Signatur kannst Du entnehmen, daß ich nicht gegen etwas kämpfe. Seit 6 Jahren. Erfolgreich.
Laßt Euren Alltag nicht vom Krebs diktieren. Ich tue es auch nicht, auch meine Familie nicht.
Ich wünsche Euch allen viel Optimismus und Lebensfreude!
Nicht das Leben als Funktionieren des Körpers zählt, sondern das Leben der Seele.
LG
Rudolf