Einzelnen Beitrag anzeigen
  #94  
Alt 14.02.2007, 00:51
Benutzerbild von Marc78
Marc78 Marc78 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.07.2006
Ort: Winterthur, CH
Beiträge: 36
Standard AW: Neuroendokrines Karzinom

hallo peter

das mit den bergen ist halt so ne sache. natürlich ist die schweiz klein, so dass man problemlos vom einen ende zum anderen gucken kann ;-). nein im ernst, die berge sehe ich von mir aus nicht. aber bei entsprechender wetterlage kann man die verschneiten gipfel in der ferne sehr gut sehen, wenn man etwas erhöht steht. meistens sehe ich die berge dann, wenn ich mit dem auto von schaffhausen richtung winterthur (zürich) fahre (also richtung süden). nasonsten muss ich mich auch mit bäumen zufriedengeben. ja, die gefiederten freunde. die können recht alt werden. bei uns hats um die wohnung rum auch immer raben und elstern. aber am frechsten sind die sperrlinge (bei uns spatzen genannt). die nisten über den fenstern in den nischen vom rollladen. natürlich unbedingt beim schlafzimmerfenster und es ist kaum zu glauben, wieviel lärm solch kleine tiere machen können. meist sind sie dann am lautesten, wenn man am morgen ausschlafen möchte; die pfeifen wie verrückt! auf die eine seite sind die echt witzig, nur verkacken sie auch das fensterbrett....
im moment geht's mir halt nicht besonders gut. hatte am wochenende das erste mal ein wenig atemnot und fühlte mich einfach nicht wohl. dann merkt man, dass es einem an den kragen geht und nicht ich den krebs, sonder der mich in den fingern hat. ich versuche natürlich noch immer, das ruder zu meinen gunsten herumzureissen. leider fehlt mir allmählich sämtliche energie und kraft, um irgendwelche ideen zu verfolgen oder gar auszuprobieren. werde mich mal bei zwei kliniken schlau machen, die teilweise nur alternativ-medizinisch, teilweise schul- und alternativmedizinisch behandeln. so könnte zum beispiel lokale hyperthermie (wärme) mit chemo kombiniert werden. bin sehr gespannt, was da noch bei rauskommt und ob mich was anlachen wird. eine weitere möglichkeit wäre einfach die chemo mit GEMZAR und XELODA. mir ist natürlich klar, dass die krankenkasse die kosten für alternative behandlungsformen nicht übernimmt, aber sie stellt sich auch stur bei der übernahme der kosten für die chemo-medis, obwohl mein onkolge doch ziemlich stark interveniert hat. mein onkologe meint zwar, dass ich mir wegen der kosten der medikamente keine sorgen machen müsste, er fände da schon eine möglichkeit... naja, finde es trotzdem mies von der KK. nach all diesen eindrücken werde ich dann eine entscheidung fällen müssen, wie es nun weitergeht mit der behandlung. etwas passieren muss jetzt einfach!

jep, das wär der stand meiner dinge. wie geht es bei dir peter? das ist schon sehr wertvoll, wenn man hie und da einen tag hat, an dem man keine schmerzen und kein fieber oder sonstwas hat. das gibt einem die nötige luft, mal durchzuatmen. und dass man einfach aufsteht, und bereits am morgen das heulende elend hat, kenne ich auch sehr gut. du hast recht, weinen hilft da am besten. mein gewicht hält sich leider gar nicht stabil. war früher immer so um 80kg rum, nun bringe ich noch etwa 68kg auf die waage, tendenz leider sinkend. ich wünsche dir von herzen, dass die guten tage in der mehrheit sind und du diese zeit mit den kindern geniessen kannst. ich war ehrlich gesagt sprachlos, als ich gelesen habe, was ihr bezüglich dem sterben organisieren müsst. das zerreist einem ja das herz! hätte am liebsten einfach losgeheult....
ist man zu solchen sachen jemals bereit? wie geht man sowas an? verliert aber bitte nicht den mut und erst recht nicht den lebensmut... leider sind wir durch die krankheit gezwungen, uns mit unangenehmen dingen zu befassen... ach, was soll ich sagen, ich weiss es nicht!

jetzt sitze ich ratlos vor dem PC und frage mich, was ich an der stelle noch schreiben soll. jetzt wirkt alles grad ein wenig sinnlos und nichtig...
viel kraft, viel mut dir lieber peter und natürlich auch allen anderen hier!
wenn wir nur alle niemals hier hätten auch nur ein wort reinschreiben müssen, sondern uns das alles gar nichts anginge....

marc
__________________
*****
* *
*****
Mit Zitat antworten