Mein Freund hat Darmkrebs. Er durchlief eine neoadjuvante, kombinierte Radiochemotherapie (also vor der OP). Diese war sehr aufreibend und mit etlichen, unangenehmen, schmerzhaften Nebenwirkungen verbunden. Diese Radiochemotherapie hatte zum Ziel, den Tumor zu verkleinern. Dies geschah aber nicht, im Gegenteil, der Tumor ist sogar gewachsen in dieser Zeit!
Die Aerzte liessen ihm keine Wahl und er wollte ja auch alles tun, damit dieser Tumor kleiner wird und somit gut operierbar ist. So wurde das kommuniziert. Die endgültige Diagnose nach dem pathologischen Befund lautet: ypT3-4, pN2, G2-3, Rx. Aufgrund von diesem Befund wurde eine adjuvante Chemotherapie nach FOLFOX-Schema durchgeführt (12 Zyklen). Das neueste CT ergab, dass sich erneut Metastasen in Lymphknoten im Bauchraum gebildet haben. Eine PET-Untersuchung wurde gemacht, die Ergebnisse stehen noch aus.
Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass einem die Aerzte keine Wahl lassen. Nach der OP sagte ein Arzt zu meinem Freund: "also diese Chemo müssen Sie schon noch machen". Er war zu diesem Zeitpunkt sehr geschwächt und litt zudem unter einem Abszess, sodass er gar keine Energie hatte, nachzufragen. Einfühlungsvermögen ist oft ein Fremdwort für das medizinische Personal.
Jetzt steht wohl wieder eine Chemo an, kombiniert mit Antikörper. Er ist unsicher, ob er sich das nochmal antun möchte ....
Herzliche Grüsse
sunnypunkie-Eva