Einzelnen Beitrag anzeigen
  #18  
Alt 13.12.2001, 16:07
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard kleinzelliges bronchial ca

Liebe Brigitte,
danke für die Blumen...:-) :-) :-) !!!

Was ich gerade in deinem Eintrag gelesen habe, tut mir sehr leid. Freunde, die sich von einem abwenden, wenn diese Krankheit zugeschlagen hat, waren vielleicht nie "wirkliche" Freunde. Verzeih mir dieses harte Urteil, aber es wäre doch so wichtig gewesen, daß du und auch dein Mann sie an eurer Seite gehabt hättet. Und trotzdem kann ich es sogar ein bißchen nachvollziehen, daß sie "Panik" bekommen haben und sich abwandten. Es ist wohl nicht jedermans Sache, diese Krankheit im Freundeskreis auszuhalten. Irgendwie kommt man ja doch mit dem Tod in Berührung und wie genau sollten sie helfen? Vielleicht waren sie einfach total überfordert und hatten Angst, mit zu erleben, wie dein Mann "abbaut" und du immer verzweifelter wirst... auch ich denke manchmal: Koffer packen, alles verkaufen und einfach abhauen... einfach abhauen, um nicht jeden Tag immer an "Mama - Krebs - Tod" denken zu müssen.... Das können wir natürlich nicht und eigentich WOLLEN wir es ja auch nicht, aber die Gedanken kommen schon. Nur, Freunde können das. Freunde können sich zurückziehen, wenn sie überfordert sind mit der Situation... vielleicht war das der Grund.
Ich bin inzwischen dazu übergegangen, mit meinen Freunden (außer mit meiner besten Freundin) nicht mehr über Mamas Krankheit und meine Ängste zu prechen. Für die bin ich die "alte" Tanja, immer gut gelaunt, immer ein offenes Ohr für deren Problemchen. Das hat zur Folge, daß alle denken "mensch, die kommt ja gut klar mit der Situation..." nun ja... aber weißt du, helfen können sie mir ja gar nicht. Wie denn auch? "Deine Mama ist doch stark, die packt das!" "Sie muß kämpfen!" .... das hilft in den ersten zwei Tagen nach der Diagnose, aber dann? Die Ängste, die einen quälen, die Panik, die man hat... all das kann, glaub ich, niemand nachvollziehen, der es nicht selber erlebt hat. Unser "Tagesgeschäft" hat sich gewandelt, wir befassen uns mit Chemo, Bestrahlung, Lebensdauer, Schmerzen, Tumoren, Stadieneinteilungen... und und und ... das kann ein "Außenstehender" nicht begreifen....

DAß dein Mann sich abkapselt, ist nicht leicht für dich. Kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch meine Mutter spricht nicht gerne "darüber". Ich glaube, von selber ist sie noch nie damit angefangen... Es kommt immer sehr unterschwellig bei ihr "das lohnt sich nicht mehr" oder "das werd ich wohl nicht mehr erleben"... sind so die Sätze, die ihre Angst und Verzweiflung deutlich machen. Das tut fürchterlich weh und wenn man das dann aufgreift und versucht, ihr Mut zu machen, dann fängt sie an, zu weinen und sagt "ich kann da jetzt nicht drüber sprechen". Ich glaube, das ist für uns "Angehörige" auch mit das Schwerste, daß unsere Leute nicht mit uns reden wollen... Wenn du es nicht eh schon getan hast, dann lies doch hier mal den thread "was tun, wenn sich jemand aufgibt". Das ist zwar nicht 100% das, was dein Problem ist, aber vielleicht geht es ja ein bißchen in die Richtung. (hmmmm ... paßt das jetzt wirklich??? eigentlich schon, oder? naja, egal, interessant sind die Einträge dort auf jeden Fall...:-))

Liebe Brigitte, wenn du magst, dann gib mir doch hier mal deine email - Adresse. Wir können uns gerne auch "privat" schreiben...!!! Würde mich sehr freuen!

Vielleicht sollte ich dir auch den Chat vom Krebs Kompass ans Herz legen, komm da doch einfach mal kurz vorbei und schau dir das an, (hi hi , komm "kurz vorbei", an dieser Stelle ein kleiner privater Gruß an J. und A.!!! ;-)) , da läuft auch bestimmt niemand weg, wenn du dich "ausheulen" möchtest...
So richtig was los ist da allerdings erst spät abends so ab 22.00 Uhr...

Viele liebe Grüße :-)
Tanja
Mit Zitat antworten