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Alt 10.12.2006, 22:59
ciangi ciangi ist offline
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Registriert seit: 09.08.2006
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Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

hallo, ihr lieben,

nun hat es mich also doch erwischt. die trauer ist so richtig auf mich reingebrochen. ich bin am boden zerstört. bis heute nachmittag ging es mir noch relativ gut. dann hat mir meine mutter gesagt, dass sie mir den sessel meines papas nicht geben kann, weil sie zu sehr daran hängt. ich tat dann noch ganz cool und dachte: ist nicht so schlimm, kauf ich mir eben einen neuen, der dann auch viel besser ins neue wohnzimmer passt. aber kaum war ich im auto, ist es auf dem nachhauseweg so richtig aus mir herausgekommen. ich habe geweint und geweint und geweint. ich fühle erst jetzt so richtig, wie sehr mein dad mir fehlt. er fehlt an allen ecken und enden. er war immer der, der die familie zusammengehalten hat. er war immer der, der für alles die richtigen worte gefunden hat, der immer für alle da war. und nun ist er der, der nicht mehr da ist. immer, wenn ich in mein elternhaus komme, schaue ich zuerst ins wohnzimmer, dahin, wo sein pflegebett stand. ich sehe immer an die stelle, wo er zuletzt lag, wo er gestorben ist. aber noch nie hat er mir so sehr gefehlt, wie heute. ich habe mir immer wieder gesagt, dass es gut ist, dass er sterben durfte. dass ich nicht so egoistisch sein darf und ihn festhalten will. und nun bin fertig, weil ich seinen sessel nicht bekomme. kann mir mal einer sagen, was das für eine logik sein soll? warum habe ich mich so sehr auf dieses ding versteift? ich kann mich selber überhaupt nicht verstehen. nun, ich habe auch mit meiner mutter nicht so ein verhältnis, wie ich es mit meinem dad hatte. vielleicht bin ich deshalb auch so wütend auf sie. aber wegen eines sessels? ich verstehe die welt einfach nicht mehr. warum macht mich diese sache mit dem sessel so kaputt? ich habe doch so viele andere schöne erinnerungen an meinen papa, die doch viel mehr wert sind, als materielle dinge! ich vermisse ihn so sehr, das kann man mit worten überhaupt nicht ausdrücken. dafür reicht unser wortschatz gar nicht aus. aber ich bin froh, dass ich ihn hatte. ich hatte einen wundervollen papa. dafür bin ich dem lieben gott dankbar.
alles liebe an alle.
liebe grüße: monika
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