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Alt 05.12.2006, 20:26
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard AW: Schmerzgeplagter Patient / Beckenmetastasierung

Hallo Dannisa,
Du schreibst von einer "hochdosierten Mistelwirkstoffbehandlung" und von "starken Grippesymptomen". Das läßt mich vermuten, daß das Mistelpräparat als Infusion gegeben wird, wahrscheinlich über 3 Stunden.
Da geht die Körpertemperatur dann leicht auf 39 ° C oder mehr. Die Absicht ist, die Bildung von Lymphozyten anzuregen, die ja aktiv gegen Krebszellen vorgehen.
Nach meiner letzten Mistelinfusion habe ich erstmals gleich am nächsten Tag die Lymphozyten zählen lassen (großes Blutbild). Sie waren auf 3,2 G/l gestiegen, während sie bei mir sonst meistens um 2,3 G/l liegen.
Nach Auskunft der Lukasklinik sind sie bei Krebspatienten häufig nur bei 1 - 2 G/l.

Die Mistel braucht keine Studien, um wirken zu können. Sie wirkt trotzdem, aber leider nicht immer oder nicht immer ausreichend. Die starke Fieberreaktion Deines Vaters läßt mich allerdings hoffen.
Ich selbst bin also durch "unverantwortlichen Ärztepfusch", wie Hans es nennen würde, dahin gekommen, wo ich heute bin. Und ich bin sicher kein Alternativling.
Und ich kenne einen anderen Patienten, bei dem während der Misteltherapie ein ganzer Nierentumor verschwand.

In der Literatur finde ich eine Fallbeschreibung, wo eine Patientin wegen Knochenmetastasen mit Mistelinfusionen behandelt wird. Nach 2 Jahren sind alle Metastasen weg.
Das läßt hoffen, auch wenn es niemals eine Garantie gibt.

Ich lese von einer Studie, in der 176 Patienten je zur Hälfte mit IMT oder Mistel behandelt werden. Zwar gibt die IMT höhere Remissionsraten, die Mistel aber deutlich längere Überlebenszeiten. Das stimmt nachdenklich, auch wenn ich keinerlei Schlußfolgerungen daraus ziehen möchte.

Ich meine, die Mistel ist für Euch ein guter und wichtiger Schritt, aber es sollte nicht dabei bleiben. Ich halte das Zometa für mindestens genau so wichtig. Dieses Medikament gibt dem Knochen das Kalzium zurück, welches der Tumor herauslöst. Außerdem scheint es, das ist noch nicht restlos geklärt, selbst antitumorös zu wirken.
Da müßt Ihr vielleicht einen anderen Onkologen oder Urologen oder Klinik suchen. Es gibt sog. Schulmediziner, die wissen den Wert der Mistel durchaus zu schätzen.

Es heißt, IMT und Mistel soll man nicht gleichzeitig anwenden. Im Grunde ist die Kombination auch nicht nötig, weil beide ein sehr ähnliches Wirkprinzip haben.
Ob die IMT auf Knochenmetastasen wirkt, kann ich nicht sagen, das weiß Ulrike sicher besser.

Und zum Schluß: vergiß die Psyche nicht! Die Einstellung zu jeder Therapie hat Einfluß auf den Erfolg!
Aber: Glauben ist nichts Verkrampftes oder Anstrengendes, sondern das stille Wissen: ja, so ist es.
Alles Gute
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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