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Alt 18.10.2006, 22:00
krisi1216 krisi1216 ist offline
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Hallo Jessi,

auch meine Mama ist gestorben, im Alter von 45 Jahren, am 11. 09. 2006. Und ich bin erst 23.
Das ist für mich alles noch nicht wirklich da. Es ging plötzlich so schnell.

Wie ich damit umgehe?
Das ist ist schwierig zu sagen. Die Traurigkeit kommt in Schüben. Manchmal huschen Gedanken durch meinen Kopf, Erinnerungen an früher, an die letzten Stunden oder an meine Kindheit und die vielen wunderschönen Stunden die wir gemeinsam hatten. Dann werde ich plötzlich furchtbar traurig und kann nur noch weinen. So oft ich Zeit habe gehe ich zum Grab meiner Mama und bringe Blumen hin. Am Grab mit ihr gesprochen habe ich noch nicht, da komme ich mir doof vor.
Ich spreche oft in Gedanken zu ihr, denn für mich ist sie irgendwie immer in meiner Nähe.
Ich spreche oft mit meiner Tante, meiner Oma, meinem Freund oder Freunden über meine Mutti. Ich glaube das hilft mir alles zu verarbeiten und oft fallen mir dann auch "vergessene" Erinnerungen wieder ein.

Ich habe nur zur Beerdigung schwarze Kleidung getragen, denn für mich hat das nichts mit meiner Trauer zu tun. Und ich möchte auch nicht von Leuten die es nicht wissen auf das Thema angesprochen werden.

Ich glaube da kommt noch einiges auf mich zu. Neulich hatte ich einen schrecklichen Weinkrampf, einfach so. Ich glaube da wurde mir erst richtig klar, dass sie nie mehr wiederkommt.

Ich habe noch meinen Vater, allerdings hatten wir schon immer ein etwas schwieriges Verhältnis zueinander. Ihm sehe nur schwer an wie es ihm geht.
Ich versuche ihn so oft wie möglich zu besuchen oder etwas mit ihm zu unternehmen.
Auch für den Rest meiner Verwandten versuche ich so gut es geht da zu sein.
Ich ersetze irgendwie für meine Oma die Tochter und für meine Tante die Schwester- versuch es zumindest irgendwie.

Es gibt Tage an denen ich glaube es geht nicht weiter, dann denke ich daran wie stark meine Mama immer war und dass sie immer alles positiv gesehen hat. Ausserdem sieht sie mich ja, da kann ich mich schließlich nicht o gehen lassen.
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