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Alt 19.09.2006, 21:57
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Susi04 Susi04 ist offline
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Registriert seit: 18.09.2006
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Standard AW: Habe furchtbare Angst!

Hallo Tina
Ich bin auch neu hier und verstehe dich sehr gut. Ich bin aber schon einen Schritt weiter als du.

Am Anfang stand eine Horrordiagnose. Eine riesengroßer Tumor der, wie mir gesagt wurde garantiert bösartig ist. Ich hatte immer große Zysten,die auch mehrfach punktiert wurden, deshalb wurde es bei den regelmäßigen Kontrollen nicht erkannt. ( Meine Brust besteht eigentlich nur aus Zysten)
Mammograhie, Galaktographie und nachgewiesene Tumorzellen im blutigen Sekret aus der Brustwarze waren eindeutig.
Zuerst hieß es, der Tumor ist so groß, das wir ihn erst mit einer Chemotherapie verkleinern müssen. Dafür wurde eine Biopsie gemacht.
Das Ergebnis hat für reichlich Verwirrung gesorgt. Alle 4 Proben waren ein Carcinoma in Situ, also eine Krebsvorstufe.Damit hat niemand dort gerechnet.
Ich bin dann im Brustzentrum von zig Ärtzten untersucht worden und keiner wusste, was da in mir brodelt.
Also wurde entschieden zu operieren............. nach fast 4 Wochen diverser Untersuchungen.
Im Brustzentrum in Bielefeld wird auch die Sentinel Methode angewandt.
Der Arzt erklärte mir vor der OP, dass ich nach der OP sofort erkennen würde, ob nur der Wächterlympknoten oder noch weitere entfernt wurden.
Zitat: "wenn wir an die Lympfknoten ran müssen, haben sie nach der OP zwei Redons"( saugen Sekret aus dem OP Gebiet ab).
............und was meint ihr, was der erste Gedanke beim Aufwachen war.............logo, die Suche nach den Redons..........es war nur einer!
Der Wächter Lympfknoten war nicht befallen.
Mir wurde ein 9 !!!!!! cm großer Tumor entfernt. Nach ein paar Tagen war klar, dass sich im inneren 2 invasive Herde befanden ( G3 / HER2 neu: 3+ / 2,5 cm u. 2,5 mm groß ) beide komplett entfernt. Der Rest des Tumors war ein Carcinoma in situ, nicht im gesunden entfernt.
Weil's ein G3 Tumor war, ( kein Lympfknotenbefall und keine Metastasen L 0, V 0) und ich bei der ersten OP sehr viel Blut verloren hatte ( ich wurde beidseits operiert, rechts war aber alles ok) wurde nicht sofort die Ablatio durchgeführt, sonders die Chemo vorgezogen. (6 mal)
Damit bin ich seit letzten Dienstag fertig. Die 1. war am 30.5, die letzte am 12.9.
Die Chemo hatte ich mir viel schlimmer vorgestellt( Kenne ich berufsbedingt von früher, habe als Krankenschwester lange auf Gyn gearbeitet)

War aber halb so schlimm............auch wenn ich mir im Spielgel immer noch fremd bin.
Ich lass mir doch von sowas nicht meine Lebensqualität nehmen.

Nächste Woche muss ich zur Sonographie , dann beginnt die Herzeptin Therapie und am 16. Oktober muss ich zur Ablatio in die Klinik. Dabei wird gleichzeitig der Wiederaufbau gemacht (Tram)

Liebe Tina, ich verstehe deine Ängste nur zu gut. Zu wissen, dass man eine tickende Zeitbombe im Körper hat, kann einen schon verrückt machen.

Die Zeit bis zur OP war einfach nur schrecklich und man macht sich Tag und Nacht Gedanken.
Durch meinen Beruf als Pflegedienstleitung in einem ambulanten Pflegedienst habe ich auch viel gesehen, was bei mir zusätzlich Ängste verursacht hat.

Inzwischen sehe ich vieles ganz anders. Ich habe eine ziemlich unangehme Scheidung hinter mir, incl. der Drohung meines Ex mich umzubringen.
ER hat es nicht geschaft, da bringt mich dieser blöde Tumor auch nicht um!!!!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft..............du schaffst das!
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