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Alt 22.08.2006, 10:22
Aida-Blue Aida-Blue ist offline
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Frage Wie kann man das durchhalten?

Hallo ihr Lieben,
ich bin schon sehr lange eine stille Mitleserin und wollte mal sagen wie bewundernswert ich euren Mut und Kampfesgeist finde. Jeder Beitrag findet bei euch Beachtung; deshalb habe ich heute den Mut mich zu Wort zu melden. Denn im Moment weiß ich nicht, wie ich weiter durchhalten kann.

Bei mir wurde Ende 2004 Brustkrebs festgestellt: Mammakarzinom rechts,
pT1c G3 pN0 (SNE) (0/2), Mo, HR neg., MIB 20%, c-erbB2 1fach positiv

Nach brusterhaltender OP mit Sentinel-Node-Biopsie, Nachresektat, adjuvanter Chemo (4 x AC), adjuvanter Radiatio (30 x), 4 Wochen AHB bin ich dann im September 05 in „mein Leben“ zurückgekehrt. Die Nachsorge habe ich gewissenhaft durchgeführt, die Ergebnisse waren immer „unauffällig“ – es ging mir einfach prima!

Im Mai diesen Jahres bekam ich u.a. nach Renovierungsarbeiten (Möbel tragen usw.) massive Wirbelsäulenprobleme. Beim Orthopäden (Röntgen) konnte nichts festgestellt werden; also Spritzen ... Krankengymnastik ... MRT-Überweisung. Anfang Juli war dann endlich der MRT-Termin; Befund: Kompressionsfraktur LWK3. Wie das denn? Erst ein PET (was ja nicht grad „Standard“ ist, mir aber aufgrund glücklicher Zufälle ermöglich wurde) gab Aufschluß: Ossäre Metastisierung im Bereich des 3. LWK, des rechten Ossilium sowie im Manubrium sterni nachgewiesen.

Eine Therapie mit Bisphosphonate (Pamidronat = Aredia) wurde umgehend eingeleitet (alle 4 Wochen Infusion; nach 12 Monaten dann in Tablettenform), die Bestrahlung des instabilen LWK (11 Sitzungen = 33 Gray) ist angelaufen.

Seit ich diesen Befund habe sitzt mir das Grauen regelrecht im Nacken; ich kann an gar nichts anderes mehr denken, als dass ich jetzt zum Warten auf noch schlimmere Befunde verurteilt bin (Metastasen in ... ).

Ich habe demnächst einen Termin bei einem Onkologen für eine 2. Meinung (natürlich ändert das nichts an den Befund), desweiteren einen Termin in einer Klinik/Hochschulambulanz für Naturheilkunde. Auch eine Psychotherapie wurde mir bereits bewilligt (Beratungsgespräch mit einer Psychologin mit Erfahrung im Umgang Krebserkrankter ist erfolgt – ob das für mich das richtige ist, möchte ich „ausprobieren“).

Allerdings fühle mich INSGESAMT nicht gut informiert; in meinem Kopf herrscht ein totales Chaos . Ich lese sehr viel hier im KK und habe die Hoffnung, dass ihr mir ein paar Tipps geben könnt:
Zum Beispiel weiß ich nicht, ob die „2. Meinung“ eine Kassenleistung ist (bin Kassenpatientin), eine Überweisung benötigt wird, oder ich dies selbst bezahlen muss.
Und hat schon mal jemand gehört, dass sich der Hormonfaktor negativ verändert/umgekehrt hat?
Welche Immuntherapie könnte ev. in Frage kommen? Im Moment werde ich von einer onkologischen Praxis betreut; ist Betreuung an einer Uni-Klinik sinnvoller (z.B. wg. ev. Studienmöglichkeiten) bzw. überhaupt möglich. Was ist eine „Zelluläre Immuntherapie“ und für wen kommt diese in Frage?
Und ... und ... und ...

Bestimmt gibt es noch ganz viele Frage, die ich nicht mal kenne.

Hoffentlich habe ich euch nicht zu sehr mit meinen Problemen zugetextet . Freue mich über jeden Tipp.

Herzliche Grüße
Sonja
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