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Alt 08.08.2006, 19:06
kathie kathie ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Andrea,

ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es euch geht. Uns haute die Nachricht "Lungentumor" zu Ostern 2006 um. Mehrere Monate wurde mein Mann (51) aufgrund von Rückenschmerzen falsch behandelt. Zuletzt konnte er kaum noch gehen, sein ganzer Allgemeinzustand verschlechterte sich. Dann endlich ein CT, was die grausige Wahrheit brachte. Großer Lungentumor in beiden Lungenflügeln mit Knochenmetastasen in LWS und Hüftgelenk, Lebermetastasen, Lymphknotenmetastasen. Zu diesem Zeitpunkt lt. CT noch keine Hirnmetastasen. Es erfolgte umgehend eine Bronchoskopie, sofortige Schmerzmedikation mit u.a. Morphinplaster, Strahlentherapie für LWS und Hüfte (10 x) sowie Chemotherapie gegen den Haupttumor in der Lunge. Bei Aufnahme konnte mein Mann nur im Rollstuhl sitzen. Bei seiner Entlassung schon wieder langsam am Rollator gehen. Da die 1. Chemo gut vertragen wurde, folgte nach 4 Wochen der 2. Kurs (nennt man so). Beim 3. Kurs konnte mit der Chemo nicht rechtzeitig angefangen werden, da die Nierenwerte extrem schlecht waren. Umstellung der Chemo auf ein anderes Medikament. Dieses Medikament schlug auch auf die Nieren, so dass die stationäre Chemo abgebrochen werden musste und nun alle 3 Wochen eine ambulante (soll besser nierenverträglich sein) Chemo. Jetzt hat man aber nochmal vom Kopf ein Kernspint. gemacht und zwei Hirnmetastasen gefunden, die bestrahlt werden. Hätte mein Mann diese ganze Behandlung nicht mitgemacht, wäre er heute lt. den Ärzten schon tot. So geht es ihm jetzt esser (er geht zumindest an Krücken und hat nicht mehr solch extreme Schmerzen). Tatsache ist aber, dass mein Mann ein Adenokarzinom Stadium IV hat und seine Lebenserwartung maximal 1 Jahr betragen wird; durch das Auftreten von Hirnmetastasen aber eher weniger. Für uns heißt es Abschied nehmen, so schmerzhaft das auch ist. Wir haben übrigens auch zwei Kinder, die sehr unter dieser Situation leiden. Ich selbst mache seit einigen Wochen eine Psychotherapie, die sehr hilfreich ist, um mit einer solchen Situation besser umgehen zu können.
Ich wünsche euch viel, viel Kraft und grüsse euch Kathie
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