Einzelnen Beitrag anzeigen
  #14  
Alt 30.06.2006, 13:54
sonntagskind sonntagskind ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 04.03.2006
Beiträge: 289
Standard AW: Ärzte und Kommunikation

Hallo,

@ alle.
Danke für Eure Hilfe und Denkanregungen.
Ich habe Frust und Wut wieder runtergefahren und meiner Ärztin eine ausführliche, recht sachliche aber deutliche Mail geschickt.

Ihr habt natürlich recht, dass man in seinem Frust unterscheiden muss, wo es Sinn macht, sich aufzuregen, und was man besser schnell abhakt, weil es eh nichts bringt.
Ist nur in der konkreten Situation gar nicht so einfach, das zu unterscheiden und das dann einzuhalten...

@Susanne
Ich habe den Eindruck, dass ich in der Uniklinik hier schon in vergleichsweise guten Händen bin. Zertifizierung, Qualitätsmanagement und Patientenbefragung sind ihnen wichtig - und damit also hoffentlich auch ausbaufähig.


@ inter
"eine Kommunikation ist meist eine wechselseitige Geschichte, bestehend aus Frage und Antwort oder Rede und Gegenrede. Sonst wären es ja Monologe."
Genau. Und mein Problem am Mittwoch war, dass ich gar kein Gegenüber zu Gesicht und Gespräch bekam, das hat mich frustriert und immer wütender gemacht.

Mit dem Nach-oben-Eskalieren bin ich eher zurückhaltend.
Habe in meiner eigenen Firma da merhfach die Erfahrung gemacht, dass die höheren Hierarchien die Workflows und Zusammenhänge weniger durchschauen (können, vielleicht auch wollen?) und deshalb manchmal unter Druck sogar in kontraproduktiven Aktionismus verfallen, nur damit sie nach weiter oben berichten können, was getan zu haben, und so mit ihren "Verbesserungen" noch mehr Chaos anstellen.
Und/oder in den unteren Rängen nach Bauernopfern suchen.

@Monika
"Ich habe früher auch fast alles über mich ergehen lassen, dachte, die Ärzte werden es schon richtig machen."
So sehe ich mich eigentlich nicht. Habe ja mit meinem niedergelassenen Frauenarzt auch schnell gemerkt, dass ich da nicht richtig bin.

Im Alltag auf der Station habe ich mich schon bemüht, pflegeleicht zu sein, bzw. man fällt schon dadurch positiv auf, dass man sein Essenstablett selbst zurückträgt oder so. Andere Patientinnen scheinen die Klinik wohl mit einem Hotel zu verwechseln oder sonstwie Zickenkrieg zu veranstalten. Das wär mir echt zu blöd, denn gerade die Schwestern haben Besseres zu tun als mir den Tee hinterherzutragen. Über diese Ebene sprechen wir hier aber wohl eh nicht.

@mato/Christine
Die Berichte sammle ich auch, habe aber gerade jetzt wieder den Eindruck, dass da schon viel zu wenig drinsteht. Im MRT Bericht vom Dezember war z.B. von "mehreren" auffälligen Lymphknoten die Rede. Aber wieviele waren das denn genau? Nur die beiden, die jetzt noch befallen waren oder mehr, so dass die Chemo doch nachweislich was gebracht hat?


Gibt es hier im Forum auch Erfahrungsberichte von neo-be-chemo-ten und bereits operierten Patientinnen, wie deren Entlassungsgespräche liefen?
Die würde ich dann meiner Klinik gern als erstrebenswert und realisierbare "Benchmarks" vorsetzen.

Renate

Geändert von sonntagskind (30.06.2006 um 13:58 Uhr)
Mit Zitat antworten