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Alt 29.06.2006, 23:18
inter inter ist offline
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Registriert seit: 31.10.2005
Ort: Kassel
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Standard AW: Ärzte und Kommunikation

Hallo, Euch allen einen wunderschönen, guten Abend,

eine Kommunikation ist meist eine wechselseitige Geschichte, bestehend aus Frage und Antwort oder Rede und Gegenrede. Sonst wären es ja Monologe.
Ich habe schnell gemerkt, wie fehlerhaft, teilweise auch regelrecht verantwortungslos und fahrlässig wie oberflächlich in Kliniken wie auch Arztpraxen gearbeitet wird.
Geprägt durch diese Krankheit, habe ich mir sehr schnell angewöhnt, das "enfant terrible" dem "brav-doofen Patienten" den Vortritt zu lassen.
Es bringt uns leider gar nichts ein, wenn wir alles über uns ergehen lassen, ohne nachzuhaken und nachzufragen.
Es ist viel besser, ein gefürchteter, weil kritischer Patient zu sein, wo alle meinen "oh je, bei der muß man aufpassen...", als umgekehrt.
Sich nur nichts gefallen oder einreden lassen und grundsätzlich alles hinterfragen, das sollte unsere Devise sein.
Es gibt Fehler und Fehlverhalten bei Ärzten und medizinischem Personal, was man nie für möglich gehalten hätte.
Drum gilt einmal mehr: seid kritisch und seid unbequem, das seid Ihr Euch schuldig.
Der Doc vergißt einen Patienten schnell, da er mit immer neuem Leid konfrontiert wird und in einer Art (ungewollter) Betriebsblindheit nimmt er die Kümmernisse seiner Schutzbefohlenen kaum noch richtig wahr.
Sobald man Krebs in seinem Krankheitsalmanach hat, macht jeder schon irgendwie einen Haken dran.
Und kratzt man dann ab, heißt es nur lapidar: "na ja, die hatte doch Krebs...", als würde man an Krebs selber sterben können.
Will heißen: man ist auf eine gewisse Art bereits abgeschrieben, sobald man Krebspatient geworden ist.
Tut was weh, heißt es: "sind Sie froh, daß es nicht schlimmer ist..", klagt man über anderes, heißt es: "immerhin: Sie leben noch..", alles wird relativiert.

@Sonntagskind
Du solltest Dir schleunigst angewöhnen, penetrant und aufdringlich als Patient zu werden. Denk dran, Du bist kein Bittsteller, sondern zahlender Kunde.
And nothing else.
Ich an Deiner Stelle wäre schnurstracks zum Chefarzt gehechtet (möglichst in Gegenwart von wenigstens einem Zeugen) und hätte mich vollmundig beschwert und mit der Presse gedroht...! Oder man macht das schriftlich und droht mit Schmerzensgeldforderungen wegen seelischer Grausamkeiten.
Spätestens beim Thema Geld werden sie alle wach, munter und agil.
Ich glaube schon, daß man sich heutzutage solche und ähnliche Schlampereien und Unzulänglichkeiten nicht mehr bieten lassen braucht.
Als Mitglied in einem Patientenverband kann man stets auf deren geschulte Anwälte zurückgreifen und sich Rat holen. Beim VdK ist das etwas diffziler.
Ich für meine Person, habe den Widerpart sattsam gelernt und ich bestimme die Regeln (Therapien) mit oder ich wechsele den Arzt bzw. die Klinik.
Basta :-)
Das medizinische Personal weiß auch sehr genau, mit wem sie wie verfahren müssen und mit wem sie so was machen können wie bei Dir. Glaub mir! Und es liegt nur an Dir und uns selber, das nicht (mehr) zuzulassen.

Wie sagt unser Rubbelchen immer so schön?
Zieh(t) immer schön den Kampfanzug an! :-)
(Nur zu Hause dürft Ihr den ablegen!)

In diesem Sinne!

Gruß
Inter
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