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Alt 28.06.2006, 13:03
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Heike 1963 Heike 1963 ist offline
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Standard AW: Brustkrebserkrankung - was tun für den Erkrankten?

Hallo Daniel,

die empfohlene Therapie ist eine Standardtherapie, wobei die Anzahl der Chemozyklen zwischen 6 und 8 schwanken, auch die 30 Bestrahlungen sind ok.

Die Beziehungsprobleme Deines Onkels würde ich die beiden entscheiden lassen und nichts Initiieren. Meinst Du nicht, das Deine Oma schnell dahinter kommt? Eine Mutter spürt das. Und vielleicht werden sie ja auch noch vernünftig, die Diagnose Krebs verändert vieles grundlegend und vielleicht kommt Dein Onkel dadurch zur Vernunft.

Harmonie über alles? Sicherlich ist das eine schöne Angelegenheit, doch seien wir mal ehrlich, das ist so gut wie nicht durchführbar, das wäre doch ein schlechtes Schauspiel. Wichtig ist einfach, frage Deine Oma, was sie möchte. Drängt Euch nicht als Behüter vor allem Bösen auf. Ich würde mir vorkommen, als hätte ich nicht mehr alle beisammen und mir meine Eigenständigkeit nehmen lassen? Niemals! Fremdbestimmung war während der Chemo und Bestrahlung genug! Ein Krebskranker lernt sehr schnell, das er sehr viel Verantwortung für sich selbst übernehmen muss, um gesund zu werden. Unterstützt sie darin.

Übrigens ist eine Chemo und eine Bestrahlung IMMER eine Vorsichtsmassnahme. Eine Garantie, das beides DAS Medikament gegen Krebs ist, kann Dir niemand geben.

Ich hoffe nun, das ich Dir nicht durch meine offenen und ehrlichen Antworten zu nahe getreten bin. Doch ich habe durch meine Krebsdiagnose gelernt, mit Offenheit und Ehrlichkeit komme ich sehr viel weiter und das möchte ich an Dich weitergeben.

Meine Diagnose war im August 2005, auch ein kleiner Tumor, kein Lymphknotenbefall, 6mal Chemo und 30 Bestrahlungen. Gute Prognose.

Deiner Oma wünsche ich viel Kraft, Mut und Eigensinn und auch Dir schicke ich ein grosses Kraft- und Mutpaket. Es ist kein leichter Weg, doch er ist zu schaffen!

Liebe Grüsse
Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet,
der Krebs hat nicht mit mir gerechnet.
Nicht mit meiner Phantasie,
meiner Lernfähigkeit,
meinem Überlebenswillen...

Ursula Goldmann-Posch
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