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Alt 24.05.2006, 15:08
Sylvia1 Sylvia1 ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: hirnmetastasen, wer hat erfahrung????

Hallo Iris,

ich lese immer die neueseten Einträge von diesem Beitrag, obwohl ich selten etwas schreibe, was wohl daran liegt, daß ich nur das wiederholen kann, was andere schon vor mir geschrieben haben.
Seit einigen Tagen mache ich mir aber Sorgen um Dich. Wir kennen uns zwar nicht, aber einiges was Du schreibst, geht mir nicht aus dem Kopf und ich hoffe, daß ich Dir mit dem was ich Dir zu sagen habe, nicht zu nahe trete.

Dein Vater ist jetzt seit zwei Monaten tot, ich weiß auch, daß Ihr ein enges Verhältnis zueinander hattet, aber er hätte sich bestimmt nicht gewünscht, daß Du so leidest. Natürlich ist es sehr traurig, einen geliebten Meschen zu verlieren, aber, so banal es vielleicht auch klingt, das Leben geht weiter.
Die zusätzliche Belastung durch die Pflege Deiner Mutter setzt Dir natürlich auch sehr zu und, sei mir bitte nicht böse (ich kann den Zustand Deiner Mutter natürlich nicht einschätzen) aber, wäre sie in einem Pflegeheim nicht besser aufgehoben? Dein Vater hätte es sicherlich nicht gewollt, daß Du Dich für die Pflege Deiner Eltern aufgibst.
Als meine Mutter krank war habe ich mir auch ständig Sorgen um sie gemacht, konnte kaum an etwas andeses Denken. Mein Mann war damals sehr verständnisvoll, aber ich merkte auch, daß ich ihm auf die Nerven ging, wenn ich meine Sorgen ständig wiederholt habe und kaum von etwas anderem gesprochen habe. Er ist ein sehr guter "Ablenker", aber zuerst wollte ich mich nicht ablenken lassen (fast so als wollte ich, daß es mir schlecht geht), aber irgendwann habe ich die Ablenkung zugelassen, habe mir mal einen Film angesehen oder mich über ganz andere Sachen unterhalten, und es hat mir und unserer Beziehung wirklich sehr gut getan. Ich habe gemerkt, daß es kein "schlechtes" Verhalte ist, wenn man sich nicht ständig sorgt.
Wie ich auf den ersten Seiten gelesen habe, hat Dein Mann auch Verständnis für Dich, aber Verständnis wird nur zu leicht "überstrapaziert". Vielleicht ist es etwas zu viel verlangt, aber versuche doch einmal, die in die Situation Deiner Familie zu versetzen.

Viele Grüße
Sylvia
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Sylvia
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