Einzelnen Beitrag anzeigen
  #256  
Alt 15.05.2006, 19:07
thomas2
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo jelly, birgit und nessie,

ihr habt genau recht mit dem was ihr gesagt habt. Ich habe mich zwischenzeitlich mit meiner Mutter ausgesprochen und es läuft wieder sehr gut. Heute hatte meine Mutter ihren CT Termin und die Metas sind wieder stabil geblieben. Wir hatten im vorwege abgesprochen, dass wir wenn die Metas nicht kleiner geworden sind auf die Chemo mit Oxiliplatin und Erbitux umwechseln wollen. Aber so wie es bis jetzt immer war, hat ihr Onkologe ihr das ausgeredet. Er meinte da die Metas stabil sind wirkt die Chemo und es ist besser diese Chemo beizubehalten. Da meine Mutter den ständigen Durchfall nicht mehr ertragen kann, hat er jetzt das Irinocetan komplett weggelassen. Der Onkologe hat ein Talent durch sein Fachwissen meine Eltern so "schwindelig" zu reden das vorher mit allen abgesprochenen Entscheidungen, nicht durchgesetzt werden. Habe daraufhin den Onkologen direkt angerufen und ein längeres Gespräch mit ihm geführt. Er meint das wir von vornherein mit falschen Erwartungen die Chemo angetreten sind, seiner Meinung nach ist eine Heilung nicht mehr möglich. Eine Umstellung der Chemo würde sich nachteilig auf die Gesamtüberlebenszeit auswirken, da bei versagen dieser Chemo keine Möglichkeit mehr besteht eine wirksame Chemo durchzuführen. Desweiteren hat er das Gefühl das meine Mutter keine freien Entscheidungen trifft und sich von meinem Vater und mir beeinflussen lässt. Ich habe den Onkologen erklärt das mir bewußt ist, dass eine Umstellung sich nachteilig auf die Gesamtüberlebenszeit auswirken kann, es aber doch unser einziger Strohhalm ist und man doch alles probieren sollte. Ich habe ihm klar und deutlich gemacht, das wir meine Mutter nicht beeinflussen sondern alle Entscheidungen bei ihr liegen und das Problem darin liegt das meine Mutter nicht in letzter Konsequenz über die schwere der Krankheit aufgeklärt ist,da mein Vater ihr es nicht so klar sagen kann und wir ganz gut damit gefahren sind ihr das bis heute scheibchenweise beizubringen. Hier sieht der Onkologe das Problem, denn er kann Entscheidungen nur dann umsetzen wenn sie klar und deutlich vom Patienten kommen. Ich habe ihm erklärt das ich versuchen werden meine Mutter über alle Risiken und Konsequenzen eines Chemowechsel aufzuklären und ob er dann bereit wäre falls meine Mutter sich hierfür entscheidet dieses auch mitzutragen. Hierzu konnte er auch keine klaren Aussagen treffen, natürlich würde er alle Entscheidungen meiner Mutter mittragen, aber als ich ihn dann auf die Chemo mit Oxiliplatin und Erbitux ansprach, meinte er diese Zusammensetzung würde nicht genügend erforscht und hat auch Nebenwirkungen usw blabla. Er würde uns empfehlen, anstatt Irinocetan Oxiliplatin zu verabreichen. Ich erklärte ihn das ich soviel gutes über Erbitux gehört haben und ich mir sehr viel von verspreche,aber eine klare Aussage seinerseits hierzu kam dann nicht mehr, er bot mir ständig an das Irinocetan mit Oxiliplatin auszutauchen was für mich aber nicht eine wirkliche Option ist. Ich habe danach ein längeres und auch trauriges Gespräch mit meiner Mutter gehabt und ihr klipp und klar erklärt wie es um sie steht und ich ihr das so sagen muss, damit sie die nötigen Entscheidungen treffen kann. Meiner Mutter ist schon seit längerem klar das keine Aussicht mehr auf Heilung besteht, sie möchte aber noch ein paar Jahre leben und hierfür alles tun auch eine evtl Op. Ihr ist auch klar das eine Op keine Heilung verspricht und die Metastasen wieder kommen können. Sie dachte aber, dass sie mit der Chemo noch einige Jahre leben kann und war sehr erschrocken darüber als ich ihr sagte sie kann nicht ewig Chemo machen, da sie irgendwann nicht mehr wirkt. Meine Mutter will kämpfen und alles versuchen und das Risko einer Chemoumstellung eingehen. Ich werde dann am Montag mitkommen und wir werden den Onkologen sagen das wir diese Umstellung unbedingt wollen, egal was er dagegen vorzubringen hat. Werde versuchen vorher noch Material zu sammeln, da nach meinen Recherchen die Chemo mit Oxiliplatin und Erbitux ausreichend erforscht ist. Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit dieser Chemo und kann mir hierzu etwas berichten. Bin irgendwie auch erleichtert das mit meiner Mutter jetzt alles ausgesprochen ist, auch wenn es sehr traurig war.
Mit Zitat antworten