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Alt 09.04.2006, 14:56
J.B. J.B. ist offline
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Standard AW: Krankenhausaufenthalt

Hallo an alle Betroffenen,

Ich habe einen Text aus der RNZ vom 7.4.06 eingescannt, der von einem Kongress in Manheim über Sarkome berichtet.


"Forscher aus ganz Europa tauschen sich aus.
Experten für Weichgewebe- und Knochensarkome tagen in Mannheim - Es kommt auf die Interdisziplinäre Zusammenarbeit an .

Die Fakultät für Klinische Medizin Mannheim, die zur der Universität Heidelberg gehört, betreibt exzellente Krebsforschung. Im Jahr 2005 war das Mannheimer Klinikum noch vor den Großkliniken in Berlin und München größtes deutsches Zentrum der "European Organization on Research and Treatment of Cancer (EORTC)"; das bedeutet, dass die Mediziner für die Krebsstudien dieser internationalen Organisation die meisten Teilnehmer rekrutierten. Patienten, so Peter Hohenberger, Professor für Chirurgische Onkologie an der Universitätsklinik Mannheim, kommen aus ganz Deutschland.
Experten sind die Mannheimer beispielsweise in der Behandlung von Weichteil- und Knochensarkomen, so dass nun erstmals eine Jahrestagung der entsprechenden EORTCGruppe, der "Soft Tissue and Bone Sarcoma Group" , in der Mannheimer Kunsthalle abgehalten wird. Rund 100 Teilnehmer aus euro-
päischen Forschungsinstituten, aber auch aus amerikanischen Biotechnologiefirmen oder der deutschen Pharmaindustrie tauschen seit gestern Forschungsergebnisse aus.
Weichgewebe- und Knochensarkome gehören zu den besonders bösartigen Tumoren. Besonders bösartig deshalb, weil sie die Eigenschaft haben, sich von ihrem ursprünglichen Zellverband zu lösen und in umliegendes Gewebe überzusiedeln. Oder sie wandern über das Blut in entfernteres Gewebe und siedeln sich dort als Metastasen an. In der Regel haben die Tumorzellen ihre ursprüngliche Funktion verloren und beeinträchtigen durch ihr Wachstum die Funktionen der Organe, in denen sie wachsen.
Aus Mannheim selbst kommen neue Erkenntnisse zur Behandlung von Weichgewebesarkomen, wie Prof. Hohenberger mitteilte. So ergab eine Studie, dass es keinen Vorteil an Lebenszeit bringt, wenn nach der Entfernung von Weichgewebesarkomen zusätz-
lich zur Bestrahlung noch belastende Chemotherapien durchgeführt werden. Eine neue Studie mit Hochrisikopatienten soll diese Ergebnisse nun festigen.
Auch mit den in Magen und Darm befindlichen Gastrointestinalen Strumatumoren befassen sich die Tagungsteilnehmer. Seit wenigen Jahren können diese Tumoren mit Medikamenten ("Glivec" und neuerdings "Sutent"), die die Signalübertragung in den Krebszellen blockieren, unte! Kontrolle gehalten werden. Die Wahl des Medikaments und seine Dosierung sind von der Art der Mutation in den Genen der Krebszellen abhängig. Deshalb kann eine genaue Untersu.chung der Tumoren zu gezielten, Kosten sparenden Behandlungen führen. Thema der Tagung sind auch mögliche Kombinationstherapien, zumal sich bei Krebspatienten Resistenzen gegen diese modernen Medikamente herausbilden können.
Die Charakterisierung von Tumoren kann genauso vor Anwendung von Chemotherapien oder von Angiogenesehemmern bei Krebskranken sinnvoll sein. Die Angiogenesehemmer blockieren die Gefäßneubildung und schneiden dem Krebs damit die Blutzufuhr ab. Die richtigen Patienten für verschiedene Therapien von vornherein zu identifizieren ist für Prof. Hohenberger eine wichtige Aufgabe, die Grundlagenforschung und klinische Forschung zusammenführt.
Beim in Brüssel ansässigen EORTC handelt es sich um eine internationale Studienorganisation zur Erforschung und Behandlung von Krebs, die keinen kommerziellen Interessen dient. An ihren Projekten beteiligen sich Wissenschaftler aus 16 Ländern, die zum Teil auch mit amerikanischen und asiatischen Forschern zusammenarbeiten. Nach Angaben Hohenbergers handelt es sich bei den EORTC-Projekten um besonders hochwertige Studien. Die in einem großen Zentrum in Brüssel gesammelten Daten werden überprüft und nicht einfach geglaubt. "


Man sieht, ganz sicher ist man wegen des Erfolges bei Chemos noch nicht, da Studien dies erst noch belegen sollen. Möglicherweise geht man in 5 Jahren ganz anders vor.
Im ARD liefen diese Woche viele Informationssendungen zum Thema Krebs. Man sieht, dass heute viele Heilungsmöglichkeiten vorhanden sind (z.B.bei Leukämie, oder Lymphomen), die vor Jahren noch nicht vorstellbar waren. Wir müssen nur lange genug warten, bis wir unser Rezidiv bekommen.
In diesem Sinne liebe Grüße aus Heidelberg
Jürgen
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