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Alt 10.03.2006, 07:44
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Wieder eine neue Belastung für chr.kranke

Hallo Peter,

Ganz sicherlich wirst du auch "kontroverse" Meinungen - sozialer Topf etc. erhalten. Daß in unserem Gesundheitssystem jahrelange Misswirtschaft herrschte ist nicht zu bezweifeln, und viele aus diesem Topf schöpften, ohne nur einen Pfennig ( Cent ) einbezahlt zu haben. Mir fallen hier spontan die Behandlungen von früheren Sozialhilfeempfängern, bzw. Asylanten ein, die sogar aufgrund ihres Status's wie privat versicherte Patienten behandelt wurden. D.h. nicht, daß ich diesen Menschen keine gesundheitliche Behandlung gönnte, mir stieß nur die Vorzugsbehandlung auf.

Ich bin wie du in der Erwerbsminderungsrente, seit vielen Jahren chronisch erkrankt, dazu kamen durch Falschbehandlung noch weitere behandlungsnotwendige Belastungen dazu. Habe Jahrzehnte sehr gut in den allgemeinen Topf bezahlt, und in Eigenverantwortung auf ein gesundes Leben geachtet. Durch einen genetischen Defekt nahm mich keine Zusatzversicherung auf, oder nur für Krankheiten mit schwindelerregenden Beiträgen, die nichts mit meiner Grunderkrankung zu tun haben, und ich sie deshalb wahrscheinlich nie in Anspruch genommen hätte, aber fleißig einbezahlt.

Gegen billigere Medikamente habe ich absolut nichts einzuwenden, wenn sie mir zu einer einigermaßen akzeptablen Lebensqualität helfen. Mein Hausarzt verfährt seit Jahren auf diesem Wege, und behandelt all seine Patienten mit größter Sorgfalt und immer zu deren Wohle. Und nun wird er noch weiter eingeschränkt, obwohl er immer "die Kosten" äußerst sorgfältig beachtete.

Peter, es wird in vielen Fällen bei chronisch Erkrankten soweit kommen, auch bei mir, daß die Auswahl ensteht:
Medikamente/Versorgung oder Dinge zum täglichen Überleben (Nahrung für die Familie, Bekleidung, weiter ein Dach überm Kopf, etc.).
Es wird so kommen, daß wir teilweise zu Bettler werden, obwohl wir das System jahrzahntelang mit unseren Beiträgen unterstützten.
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Jutta
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