Thema: Lungenkrebs
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Alt 27.02.2006, 08:34
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milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs

Hallo Dee!

Mein Pa ist letzten September mit der Diagnose kleinzelliges BC konfrontiert worden, mit Lebermetastasen. Unheilbar! Buff, alle mal erst in ein tiefes Loch gefallen. Dann Chemo, Lungenentzündung und und und.... die ganzen Nebenwirkungen. Vor allem die Müdigkeit. Nach der 5. ten Chemo hat mein Vater bis auf ca. 4 Stunden am Tag geschlafen. Hat es gerade noch zur Toilette geschafft und der Kreislauf war absolut im Eimer. Darüber haben wir uns grosse Sorgen gemacht, jedoch nachdem ich ein Buch aus der Apotheke von der Firma Onkoworks aus Haan "Nebenwirkungen während und nach Chemo - und Strahlentherapie" bekommen hatte, konnten wir alles direkt nachlesen und beruhigter mit den Nebenwirkungen z.b. Fatigue (Müdigkeit, Erschöpfung siehe Internet) umgehen. Vorher hatten wir immer das Gefühl wir müssten ihn wachrütteln, komm versuch doch noch was zu laufen, versuch noch was zu essen etc. Nun nach dem 6.ten und letzten Zyklus war er ca. 3 Wochen absolut am Ende, eine weitere Chemo hätte er nicht überstanden, aber zum Glück war der Tumor lt. CT nicht mehr sichtbar und auch die Lebermetastasen nicht mehr. Klar wissen wir das es bei einem kleinzeller jederzeit wieder explodieren kann, jedoch nun muss mein Vater erst mal wieder zu kräften kommen und sich dann jeden Tag so schön wie möglich machen.

Vor Eurem Arzt ziehe ich echt den Hut, denn ein Zeitfenster zu geben ist einfach nicht okay, jeder Mensch ist anders und bei jedem verläuft die Krankengeschichte anders. Jeder sollte den Grund zur Hoffnung nicht verlieren! Schließlich hat ihr im Mai ja noch einiges vor! Zum Thema Chemo kann ich nur sagen, das was dort im Körper abgeht kann bei jedem anders weggesteckt werden. Gib Deiner Mutter all die Zeit die sie braucht. Behalte den Blutdruck im Auge und das sie genug trinkt. Beobachte die Nebenwirkungen und sprich diese bei dem nächsten Arzttermin an, oder wenn Du Dir unsicher bist, ruf beim Arzt an, dort wird man Dir bestimmt auch am Telefon schon einmal weiterhelfen können oder vielleicht sogar einen Hausbesuch machen.

Die Müdigkeit wird sich vorerst nicht bessern, erst wenn die Chemo zu Ende und ein paar Wochen vorbei sind. Mein Vater hatte die letzte Chemo Ende Januar und schafft es erst seit diesem Wochenende wieder ca. 300 Meter am Stück zu gehen. Auch er hat gekämpft, trotz schlechter Prognose und auch ziemlich psychischen Tiefs und des körperlichen Verfalls. Aber nun geht es von Tag zu Tag aufwärts.

Ich wünsche Dir, Deiner Familie und vor allem Deiner Mutter ganz viel Kraft und Hoffnung! Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, denn absolut nichts ist unmöglich!

Sonnige Grüsse
Milki
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