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Alt 24.02.2006, 12:08
Sifra Sifra ist offline
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Böse Das Warten geht weiter

Hallo,

ich war vor ca. einem 3/4 schon einmal hier und bin seit dem als regelmäßige stille Mitleserin dabei.
Vielleicht kurz etwas zu meiner Geschichte:
Bei meiner Mutter (54) wurde im Februar letzten Jahres Brustkrebs diagnostiziert. 3 Tumore (Staging habe ich gerade nicht im Kopf, war aber sehr hoch ), Abnahme der rechten Brust, 24 entfernte und befallene Lymphknoten, keine Metas, nach viel Schwierigkeiten mit dem Port und der Entfernung eines eigenständigen Nierentumors, 4 x EC Chemo und 4x Taxotere (alle eigentlich mehr als gut vertragen, immer gute Blutwerte, etc.), 33 Bestrahlungen, seit Dezember fertig.
Über Silvester war sie nun zur Reha in Sch**** und ist seit Mitte Januar wieder zu Hause .

Alles war sowohl bei der Abschlussuntersuchung, wie auch bei der Nierenkontrolle Anfang Februar ok.
Dann tauchte auf der Wunde (genaue Bestrahlunglokalität) ein Hautausschlag auf, rot, warm, manchmal juckend, innerhalb von 2 Tagen.

Wir zum Arzt und nun begann die Odysee
1. Cortison Salbe eine Woche - warten - keine Veränderung
2. Antibiotikum eine Woche - warten - keine Veränderung
(außer einem grippalen Infekt meiner Mutter)
3. Blutentnahme zur Untersuchung auf Zoster, Allergien, Entzündungen, inflammatorisches Ca. - 4 Tage warten - großes Blutbild soweit okay, Tumormarker minimal angestigen, noch immer bei 13, andere Ergebnisse wurden nicht gesichtet, entschluß zur Gewebeentnahme (jetzt schon, ja )

Das war am Dienstag, bis dahin hatten sich 8 (!) Ärzte meine Mutter angesehen und wir hatten ca. 5 Theorien, für die es alle Fürs und Widers gibt. Da wollte der Ober-Prof auch mal - Einweisung zum kompletten Durchchecken (CT, Röhre, Ultraschall, Mammographie, Knochenszintie) und Gewebeentnahme. Die war Mittwoch. Gestern der Vorschlag der behandelnden Ärztin doch mal einen Hautarzt miteinzubeziehen (bin beeindruckt ), großes NEIN, erst die Ergebnisse abwarten. Also ich wäre denen an die Gurgel!!!!

Jetzt hat man sich entschlossen sie erst mal bis Montag zu behalten und sich dann das Skelett anzuschauen. Heute und am Wochenende tut sich nichts und meine Mutter fühlt sich prima ohne Beschwerden (der Ausschlag ist unverändert). Für sie ist klar, daß es nur wieder Krebs sein kann udn sie will nur mit der neuen Therapie anfangen. Die Frau ist einfach so etwas von stark

Aber ich halte es kaum mehr aus. Ich bin die beste Freundin meiner Mutter und noch dazu Einzelkind und mein Vater hatte schon einen Nervenzusammenbruch letztes JAhr, nun ist er wegen Insolvenz der Firma in Rente. Ich pendle nun zwischen Arbeit, Elternhaus, Krankenhaus, zu Hause hin und her und hab mir ein Magengeschwür geholt Muß jedesmal wenn ich aus der Klinik komme. Dabei hat meine Mutti gesagt, sie braucht ihre starke Tochter

Versteht mich nicht falsch, ich könnte mit der Diagnose umgehen, wenn nur eine da wäre. Ich ertrage das Warten nicht mehr und die Ungewissheit. Surfe Stunden durchs Netz auf der Suche nach Hinweisen, aber da gibt es genauso viele Theorien. Also warten.... und meinen Vater beruhigen. Ich weiß, daß meien Mutter ein hohes Risiko hat, aber selbst die Ärzte sind immer verblüfft, wie sie und ihr Körper das alles verarbeitet. Der Chefarzt will sich nun persönlich dafür stark machen, daß sie egal welche Diagnose es ist, sie vorbeugend noch Herceptine und Navelbine bekommt. (Allerdings erst anch Hinweis, daß das für Kassenpatienten ohne Metas nicht üblich wäre )

Ja, ich wollte das nur mal bei jemand los werden, der es ein wenig versteht. Mein mann ist unterwegs und ich schlucke täglich soviel Angst und Hoffnung, daß es kein Wunder ist, daß mein Magen rebelliert

Alles alles Gute und ein schönes Wochenende,
Sifra

Geändert von gitti2002 (01.04.2012 um 23:28 Uhr) Grund: *********
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