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Alt 22.01.2006, 16:48
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Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: Magenkrebs, Metastasen, Chemo, Blutübertragung und jetzt noch Bauchwasser!

Hallo Marion!

Das hört sich aber alles nicht so gut an. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie euch nun zumute ist. Ich fand es auch immer so herzzerreißend, ansehen zu müssen wie mein Vater sich vor Schmerzen krümmte und man selbst nicht viel helfen konnte. Vor allem kann ich sehr gut nachvollziehen, was dein gerade Vater durchmacht und welche Gedanken ihm durch den Kopf gehen. Denke an meine ersten Antworten. Liebe Marion, ihr müsst nun sehr stark sein!
Ich hoffe, dass die Ursache des Bauchwassers bei deinem Vater nicht die gleiche ist, wie bei meinem Vater. Er hatte ähnlich Symptome. Auch er konnte so gut wie nichts mehr essen, hatte so gut wie keinen Stuhlgang mehr und hatte wahnsinnige Schmerzen durch diesen aufgeblähten Wasserbauch. Bei ihm lag es daran, dass sich ein neuer Tumor in der Bauchwand gebildet hat. Die Ärzte hatten auch bei ihm ständig das Wasser punktiert und gleichzeitig auch eine Chemo-Flüssigkeit reingespritzt. Leider hat ihm das nicht mehr geholfen, da das Wasser sich schneller gebildet hatte, als man es ablassen konnte. Wenn nämlich zu viel Wasser aus dem Bauch punktiert wird, kann es passieren, dass der Körper zu viele Mineralien und Eiweiße abgibt, die er aber eigentlich dringend braucht. Aber ich denke, dass die Ärzte in dem Krankenhaus darauf achten werden. Vor allem hoffe ich, dass sie deinen Vater noch mal röntgen, um die richtige Ursache des Bauchwassers festzustellen und somit auch die richtige Behandlung zu wählen. Dort ist nun aber sicherlich erst mal besser aufgehoben als zu Hause.

Es ist bestimmt eine gute Idee, wenn du mit deiner Tochter zu deiner Mutter fährst und dort bleibst. Ich bin auch des Öfteren bei meiner Mutter geblieben, obwohl sie zunächst meinte, dass es schon ginge und ich mal lieber zu meinem Mann fahren sollte. Im Nachhinein war sie dann aber doch immer froh, dass ich dort geblieben bin. Sie gab dann doch zu, dass sie sich sonst nur verrückt macht, wenn sie gar keine Ablenkung hat. Und deine Tochter wird schon für die nötige Ablenkung sorgen!

Mein Vater hatte am 21.01. auch Geburtstag. Er wäre 64 Jahre alt geworden. Wir haben dann gestern einfach so getan als wäre er noch bei uns und haben seinen Geburtstag ein bisschen gefeiert. Wir haben ein kleines Kaffeekränzchen gemacht und abends dann noch gemütlich beisammen gesessen. Für meinen Vater haben wir eine kleine Gedenkecke mit Blumen, Bildern und Kerzen eingerichtet. Ist irgendwie alles ein komisches Gefühl. Letztes Jahr war die Welt noch in Ordnung und haben bis in den frühen Morgen gefeiert und nun … . Ja, das Leben ist gemein und ungerecht.

Liebe Marion, ich wünsche euch nun erst mal das Beste und hoffe, dass dein Vater wieder schnell aus dem Krankenhaus entlassen werden kann und zurück nach Hause darf.

Ganz liebe Grüße
Sandra
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