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Alt 10.01.2006, 08:54
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Registriert seit: 10.05.2003
Ort: Bayreuth
Beiträge: 1.283
Standard AW: Interferon trotz aussichtsloser Situation - OK?

Liebe Norah,
das ist eine echt schwierige Frage, die man wohl kaum exakt so oder so beantworten kann. Mir wurde im Mai 2003 nur noch eine äüßerst kurz Zeit gegeben, mir haben verschiedene Ärzte meine Prognose knallhart um die Ohren gehauen - und siehe da - ich bin immer noch da!
Ich kann Dich aber schon verstehen. Irgendwo ist der Punkt, wo man einsehen muß, daß es wohll kaum mehr eine Rettung geben kann und leider hat man dann nicht immer Ärzte an der Seite, die mit dieser Situation entsprechend umgehen können. Ich nehme an, daß Du zusammen mit Deiner Mutter in Kontakt zu den Ärzten stehst. Was sagen die denn konkret? Hast Du/habt Ihr mit ihnen über den Punkt gesprochen, wie und ob sie Deinem Vater seinen Zustand erklären?
Die andere Seite ist wohl, daß Dein Vater noch nicht aufgeben kann und will. Wer will ihm verbieten, noch einen letzten Versuch zu machen? Grundsätzlich meine ich, daß der Wille des Betroffenen selbst oberste Priorität hat und die Richtschnur sein muß - auch wenn es für die Angehörigen sehr schwer sein mag. Die Frage ist halt, wie das umzusetzen ist. Er wird kaum eine "Normaldosis"-Therapie anstreben, sondern vermutlich eher eine Hochdosis-Therapie - und wie und ob überhaupt das sein Körpermitmacht, weiß man wohl erst hinterher. Und das ist es auch was mich wundert: diese Therapie ist für Menschen mit gutem körperlichen Allgemeinzustand oft schon sehr hart - wie mag es dann ein angeschlagener Organismus verkraften?! Allerdings: der Wille kann Berge versetzen!
Ich kann nur raten, nochmal ein offenes Gespräch mit den Ärzten zu suchen.
Liebe Norah, ich wünsche Euch recht viel Mut und Stärke!
Alles Liebe

Claudia
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