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Alt 30.12.2005, 17:11
Lili Lili ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
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Standard AW: Ich werde SIEGEN !!!!!!!!!!!!!!!!

Hallo, Ihr tapferen Kämpfer Volker, Jörg und alle Anderen!

ich wünsche zu allererst einmal Euch BETROFFENEN auch im nächsten Jahr den Mut, die Kraft und die Hoffnung - die alles trägt -, um den Kampf gegen diesen Krebs erfolgreich weiter zu führen. Ihr seid wirklich große Klasse und gebt allen Mut, die Eure Berichte lesen. Weihnachten und Jahreswechsel in guten, vor allem gesunden Zeiten, sind üblicherweise voll von "Besinnlichkeit", guten Vorsätzen usw. Immer mehr Menschen mit ihren Familien sind aber beunruhigt und besorgt, weil der Arbeitsplatz bedroht oder womöglich schon weg ist und sie nicht wissen, wie es wirtschaftlich weiter gehen soll. Aber auch dies ist alles nichts gegen die Gefühle, die mit der Diagnose einer lebensbedrohenden Erkrankung wie Bauchspeicheldrüsenkrebs einhergehen, gerade auch an solchen "Festtagen". Es ist einem als Erkrankter vielleicht nicht besonders festlich zumute, auch wenn man sich mehr als in gesünderen Zeiten nach dem alten Festtagsstress und nach Normalität sehnt. Und vielleicht fragt man sich, werde ich denn das nächste Weihnachten erleben und das übernächste? Und so werden, um sich nicht selbst noch verrückt zu machen, erstmal die Nahziele gesetzt, um sich in kleinen mühsamen Schritten die nächste Zukunft zu erarbeitern. Ja, das kann man sich alles vorher nicht vorstellen und das ist sicher auch gut so. Manches wird wichtiger, manches unwichtiger, und auch das sind Erfahrungen, die wichtig und gut sind, auch wenn sie sich manchmal zunächst überhaupt nicht gut anfühlen.

Auch wenn ich selbst es schon weit geschafft habe - Diagnose und Operation des BDSK sind nun über 4 1/2 Jahre her - weiß ich noch allzu gut, welche Höhen und vor allem Tiefen man so durchlebt. Mein letztes Tief ist gerade knapp drei Monate her, als ein dringender Rezidivverdacht bestand, der zum Glück ausgeräumt werden konnte. Ich wünsche mir sehr, dass auch Ihr die Krankheit überwindet und der Abstand zunimmt zu dem Tag, der mit dieser Diagnose das Leben so gründlich durchgeschüttelt hat.

Ich wünsche auch allen ANGEHÖRIGEN und FREUNDEN der Betroffenen die Kraft, den Mut und die Hoffnung, den Erkrankten beizustehen, ihnen Stütze und Motivator zu sein und in den Zeiten der physischen und psychischen Schwäche für die Betroffenen einfach dazusein und auch ganz praktisch zu helfen. Es ist so wichtig, dass man als Kranker sagen kann: Um dieses oder jenes im privaten oder beruflichen Bereich muss ich mich jetzt wirklich nicht kümmern, es ist dafür gesorgt, dass die Dinge laufen, wie sie sollen und ich kann und muss mich jetzt ganz auf meine Behandlung konzentrieren, ohne ständig ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Sorgt bitte dafür, dass sich die Kranken nicht auch um den Alltag sorgen müssen! Und - vergesst darüber trotzdem nicht Euch selbst. Es ist und bleibt wichtig, dass Ihr Euer eigenes Leben lebt, denn vor allem daraus wächst die Kraft, den Liebsten wirklich helfen und ihnen beistehen zu können. Verlernt nicht das Lachen, denn das gehört zum Leben, auch wenn es manchmal schwer fällt.

In diesem Sinne wünsche ich Allen ein Jahr 2006, das von positiven Überraschungen und Erfolgserlebnissen geprägt ist. Ja, die Ziele werden vielleicht kleiner, aber nicht unbedeutender. Die Mount-Everest-Besteigung können wir uns in ein paar Jahren ja immer noch vornehmen.

Lili
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