[Katharina]

Liebe Tanja,
bei all dem Elend: Vergiss eines nicht!
Wir haben (hatten) die große Möglichkeit uns von unseren Müttern zu verabschieden, Alles zu sagen was zu sagen ist. Nach der Vergangenheit zu fragen, die Zeit intensiv zu verbringen.
Als mein Bruder 1977 bei einem Autounfall starb war er mit einem mal weg.
Ich hatte keine Chance ihm zusagen, wie sehr ich ihn geliebt habe. Bei unserem letzten zusammentreffen haben wir gestritten. Das war wirklich furchtbar für mich. Das Sterben gehört zum Leben dazu, auch wenn Eltern gefälligst imm da zu sein haben. Sie waren ja auch immer da!!! Nur: irgendwann müssen wir leider einmal loslassen.
Ich glaube ganz fest an ein Leben nach dem Tod und das ich meine Lieben alle wiedersehe. Das hilft mir ungemein. Es gibt dazu einschlägige Literatur. Nur, soweit bist Du noch (hoffentlich) lange nicht.
Schöne Bücher über das Sterben und Loslassen gibt es von Elisabeth Kübler - Ross.
Ich wünsche Dir und Deiner Ma noch viele wundervolle Tage und wertvolle Gespräche. Bezieht Deinen Pa mit ein! Er hat noch eine Verantwortung und seien Weg zu gehen. Deine Ma muss sich auf ihn verlassen können, dass er die Familie weiterhin zusammenhält und für Euch da ist. Sag ihm das. Sonst wird Deine Ma ein schlechtes Gewissen haben Euch alleine zu lassen und das ist gemein. Sie muss sich jetzt auf sich konzentrieren können und all ihre Kraft für sich nutzen.
LG