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Alt 10.12.2005, 11:29
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Christian S. Christian S. ist offline
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Registriert seit: 10.05.2005
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Standard AW: Jch bin immer noch stark behindert

Hallo lieber Rupert und lieber Peter.


Nun ein Bericht von einem der seinen Magen schon seit neunzehn Monaten heraushat.
In erster Linie spielt die Einstellung eine ganz wichtige Rolle, dass Warten auf den Erfolg beschert den Misserfolg. Du darfst nicht denken dass es schnell rum geht und du nach sechs Monate schon wieder aussiehst und futtern kannst wie damals, nein dass wird nie mehr wieder so sein. Ich habe selbst nach 18 Monaten immer noch Probleme und weißt du was? Es ist mir egal denn ich habe keinen Krebs mehr. Allerdings können bei dir auch andere Probleme eine Ursache sein, denn vielleicht ist was mit dem neuen Magen nicht wirklich in Ordnung. Du solltest es noch einmal untersuchen lassen.
Es ist eine elend üble Zeit die wir da durch machen müssen, ein Kampf der wirklich mit nichts zu vergleichen ist. Aber es ist ein Kampf für uns und eine bessere Lebensqualität. Versuche weniger und öfter zu essen. Lies den Mestrom über Essen und Trinken nach Magenentfernung. Bleibe immer schön unter Beobachtung und tausche dich mit Menschen aus die Dir da helfen können. Du schaffst es wenn du nicht allzu verkrampft herangehst und zu sehr auf deine Reaktionen achtest. Es ist leider nicht zu ändern dass du Krebs hattest, du hast sogar viel Glück das du rechtzeitig operiert wurdest und du keine Chemo brauchst. Versuche mal Aloe Vera Saft, aus der Apotheke der, der hat mir sehr geholfen und ich hole mir ihn immer noch, er hat meine Verdauung wunderbar optimiert.

Lass die Finger von Zucker, ein Thema mit dem ich heute überhaupt nicht umgehen kann, ich vertrage ihn mittlerweile aber ich habe auch bemerkt dass ich dann nach einer Stunde wieder essen muss und er die Spätdumpingssymptomatik extrem verstärkt. Da lasse ich doch lieber die Finger davon.

Nun zum Thema Fett und Butter, Butter geht nun garnicht mehr bei mir und es ist auch gut so. Durch diese Konstruktion des neuen Magens, ist die Möglichkeit extrem eingeschränkt das die Nahrung mit Verdauungssäften vollständig durchgemengt wird. Es gibt Hilfsmittel dazu aber die sind problematisch, sie müssen verschrieben werden und es ist fraglich wie lange wir dieses noch auf Rezept bekommen werden, dank Ulla ist ja alles möglich.
Ich nehme nur noch Margerine und zwar die ohne gehärtete Fette, dass sind kurzkettigere Fettmoleküle und können somit besser aufgenommen werden.

Essen und Trinken geht überhaupt nicht mehr zusammen, dass ist richtig beschrieben worden, warum es nicht mehr geht. Es ist tatsächlich so dass die Nahrung zu schnell in den Dünndarm gespült wird und somit noch schlechter verdaut wird als sie es eh schon wird.
Essen und Trinken vertragen sich nicht mehr und haben sich eigentlich auch schon davor nicht vertragen. Denn im Magen fand nie eine Zerkleinerung der Nahrung statt sondern nur eine Vorverdauung und eine teilweise Aufspaltung von Fett und Aminosäuren, die Aufnahme von B12 durch die Magenschleimhaut und eine weitere Verdauung des Zuckers, die eigentliche Verdauung setzt im Dünndarm ein durch die hochätzenden Säfte der Galle und der Bauchspeicheldrüse.

Uns Magenlosen geht es eben anfangs sehr schlecht weil sich der erste Teil des Dünndarmes an das fast basische Klima gewöhnen muss. Deshalb ist es von ganz großem Nachteil dabei zu trinken und somit die Nahrung noch viel schneller und weiter in den Dünndarm zu spülen.

Ich hoffe ein wenig geholfen haben zu können.

Einen schönen dritten Advent und ein angenehmes Weihnachtsfest.

Christian S

Geändert von Christian S. (10.12.2005 um 11:32 Uhr)
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