Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 24.11.2005, 12:10
JochenL JochenL ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.11.2005
Beiträge: 5
Standard AW: Lungenkrebs: Alles versuchen!

Hallo,

danke, für eure Beiträge.

Gaby, u. a. dank dir hab ich endlich den Mut gefasst, bei der Ärztin meiner Mutter anzurufen. Nach dem, was ich alles im Internet erfahren hatte, konnte es ja eigentlich gar nicht schlimmer kommen. Das einzig positive, was dabei rauskam, war, dass keine Metastasen gefunden wurden (M0), das "Mx" resultierte daraus, dass noch nicht alle Untersuchungsergebnisse vorlagen.

Das Gespräch mit der Ärztin fand ich gut, irgendwie bin ich jetzt, auch wenn es vielleicht komisch klingt, fast erleichtert. Gut fand ich, dass die Ärztin zugestimmt hat, dass meine Mutter nicht über dieses Gespräch unterrichtet wird. Vorher war ich nicht sicher, ob so etwas mit dem ärztlichen Berufsethos vereinbar ist.
Ich habe Gewissheit erhalten, dass keine kurative, auf Heilung ausgerichtete Behandlung mehr möglich ist, da ein Lymphbefall vorliegt (das N2 im TNM-System bedeutet das, glaube ich) und dass daher auch keine OP vorgesehen ist, evtl. jedoch Bestrahlung.
Es wird die Standard ACE-Therapie durchgeführt.
Dass meiner Mama bisher niemand das Rauchen verboten hat, ist lt. Aussage der Ärztin eine Art Philosophiefrage der jeweiligen Station, die in dem Fall der Oberarzt vorgegeben hat.
Die zweite Chemo-Sitzung würde genau in die Weihnachtsfeiertage fallen, aber geringfügige Abweichungen machen angeblich nichts aus, weshalb wir da mit der Familie in Weihnachtsurlaub fahren dürfen (war schon vorher geplant, machen wir zum ersten Mal).
Begleitend, v. a. für die Chemo, macht meine Mama bald eine Mistel-Therapie, bei welcher lt. Internet durchaus positive Effekte nachgewiesen können. Interessant wäre vielleicht noch eine Ozon-Therapie. Kennt sich da jemand aus?
Am Anfang, als das alles noch neu war, wurde mir krebskompass.de empfohlen und außerdem "second opinion" in Freiburg. Obwohl ich mir davon eigentlich nicht viel verspreche, werde ich wahrscheinlich versuchen, meine Mama zu der 2tägigen Therapie zu überreden. Zur Klärung einiger Fragen (Einschätzung, ob "second opinion" im Fall meiner Mutter sinnvoll ist, und ob es mit dem Konzept zu vereinbaren ist, Worte wie "Prognose" nicht zu gebrauchen) werde ich auch demnächst mal dort anrufen.

Im Prinzip bleibt sehr viel an mir hängen, das stellt aber im Moment noch keine große Belastung für mich da. Ich habe auch mit der Ärztin vereinbart, dass sie mich bei eventuellen schlechten Nachrichten als erstes anruft. Vielleicht muss ich es dann übernehmen, die Nachrichten an meine Familie weiterzugeben. Ich weiß noch nicht, ob ich das schaffe, aber eigentlich wäre es so vielleicht immer noch besser, als wenn eine fremde Person das macht.

Tschüß, viel Kraft uns allen
Jochen
Mit Zitat antworten