Thema: es tut so weh
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Alt 10.12.2002, 08:23
Gast
 
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Standard es tut so weh

Hallo Ihr Lieben,
meine Mutter ist am 27.11.2002 und 0.17 Uhr eingeschlafen. Sie war nicht allein, ich war bei ihr. In dieser Nacht, in der wir Alle gespürt haben was auf uns zu kommt,entstand zwischen meinem Vater, meinem Bruder und meiner Schwägerin und mir etwas ganz Besonderes. Ich kann es eigentlich nicht beschreiben. Es genügte nur ein Blick, eine Hand auf die Schulter, ohne Worte ein tiefe Verbundenheit, die uns allen jetzt hilft.
Auch wenn ich bei meiner Mutter war, ihre Hand gehalten habe, ihre Lieblingsmusik habe ich leise laufen lassen- den Verlust spüre ich jeden Tag mehr. Ich fahre jetzt nicht mehr zu meinen Eltern oder doch?Wenn ich anrufe, geht meine Mutter nicht mehr ans Telefon, Tisch decken zu Weihnachten, wieviel Personen?Wir haen meine Mutter noch bei uns, in unserem Herzen und handeln fast immer mit dem Gedanken an sie. Natürlich, die sogenannte Zeit heilt.? In den letzten Monaten habe ich oft an eine gute Bekannte gedacht, ihre Mutter starb mit 59 Jahren, ohne Vorwarnung, ohne ernsthafte Erkrankung ohne die Möglichkeit noch etwas zu sagen, sich auszutauschen, Wünsche oder Ängste. Meine Mutter und ich haben viel Zeit, 1 1/2 Jahren, uns noch gehabt. Wenn sie auch teilweise starke Schmerzen hatte, aber durch die Schmerzambulanz immer wieder neu eingestellt, so daß wir alle noch sehr viele schöne gemeinsame Erlebnisse hatten. Kur in Bad Mergentheim, Konzert Schleswig.Holstein Festival in Hasselburg, Geburtstage in der ganzen Familie, ein Spaziergang am Strand, nur Zusammensitzen beim Kaffee und reden über alles und nichts. All das hat meine Bekannte nicht erleben dürfen und ich bin dankbar, das ich diese Chance noch hatte. Das andere, nein darüber denke ich nicht nach.Meine Mutter hat letztes Jahr zu Weihnachten mich gebeten ihr einen Wunsch zu erfüllen. Statt ein riesiges Blumenmeer, zu spenden für die Krebskinderhilfe Frankfurt e.v.Ferienhaus in Grömitz . Diesen Wunsch hat meinem Vater sehr gefreut und die Resonanz auf diesen Wunsch war überwältigend.So ist meine Mutter immer gewesen, an Andere denken und Gutes tun.vor allen Dingen für Kinder.Dieses Ferienhaus in Grömitz ist nur 15 km von meinem zu Hause entfernt und ich habe das Gefühl, wenn ich dorthin fahre ist meine Mutter auch dort und das hilft mir, mit dem Verlust klar zu kommen. Eine zusätzliche Hilfe sind mein Mann und meine 16jährige Tochter, die Beiden sind Weltklasse.
Aber es tut doch weh und ich weiß das ich hier mit meiner Trauer nicht allein bin, das hilft auch.
Ich wünsche Allen eine ganz besondere Besinnlichkeit, die wir brauchen in dieser Adventszeit und grüße herzlichst Karen
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