Thema: Klatskin
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Alt 09.12.2002, 23:24
Gast
 
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Standard Klatskin

Hallo Damaris,ich habe mich gerade so sehr über Deine Mail gefreut, denn es tut wahnsinnig gut mit"gleichbetroffenen"Menschen zu "reden",die einen verstehen und das was einen bedrückt auch nachvollziehen können.
Ich sitze gerade in meiner Küche an meinem Laptop, einer Flasche Wein und heule, denn momentan ist alles ein bißchen viel.Habe gerade erfahren, daß der Stiefvater von meinem Partner vor einer halben Stunde einen Schlaganfall hatte, das der Vater von meinem Partner so wahnsinnige Schmerzen nach seiner Nierenkrebs-OP hat und das es meinem Vater total schlecht geht.Ich glaube gleich durchdrehen zu müssen!!!Das der Juckreiz von der Leber kommt,wußte ich bisher noch nicht,habe es mir aber gedacht.Ich erfahre sowieso nicht alle Details, die sicherlich wichtig wären, da ich so weit von meinen Eltern weg wohne und meine Eltern anscheinend das, was die Ärzte ihnen sagen entweder nicht verstehen und dummerweise nicht nachfragen oder gleich wieder vergessen. So bekomme ich nur einige Fetzen der Info per Tlefon mitgeteilt. Ich surfe nun also Abend für Abend im internet und versuche anhand der Beschreibungen meiner Eltern herauszufinden,was meinen Vater fehlt und womit ich ihm helfen kann.Momentan bin ich beim sog."Fatique-Syndrom"angekommen,das auf seinen derzeitigen Zustand genau zutrifft und versuche mich schlau zu machen, was er gegen seinen akuten Eisenmangel und der Müdikeit tun kann.Sei Zustand ist momentan wohl schlimmer als direkt nach derOP.Ich suche auch nach Kochrezepten mit seinen wenigen Nahrungsmitteln, die er essen darf, um sein Leben wieder etwas lebenswerter zu machen, indem er wieder etwas essen kann,ohne danach Schmerzen zu haben.Gar nicht so einfach.Mein Vater sollte jetzt auch im Dezember zu seinem ersten vierteljährlichen Check ins Krankenhaus.Davor hat er/wir so große Angst (Ergebnis). Und der Hammer ist: alle Betten sind belegt und er kriegt keinen Platz, erst im Januar.Ist das NORMAL?Ist das nur im Osten so (meine Eltern wohnen in Cottbus)?Es ist zum verzweifeln.Bei dem einzigen Onkologen der stadt bekommt er erst im nachsten viertel Jahr einen Termin.Das heißt: ich kann da nichts für ihn tun.Ich fühle mich so hilflos.Ich kann ihm seine Angst nicht nehmen, ich kann hier wo ich wohne(Würzburg) keine Termine für ihn ausmachen, weil er die Reise nicht schafft.Es tut mir so weh zu hören,das er nachts im Bett liegt und weint und sagt "er will noch nicht sterben", es tut mir weh zu hören das meine Mutter weint aber es tat mir sehr gut Deine Mail zu lesen und mir das alles von der Seele zu schreiben.Sorry für den ewig langen Text, aber es mußte sein.
Liebe damaris, ich hoffe es geht Dir gut.Wenn Du möchtest schreib mal wieder, wenn Du willst auch zu buegel@t-online.de
Danke und ganz liebe Grüße Hanna
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