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Alt 15.10.2005, 08:07
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Petra11 Petra11 ist offline
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Mein liebster Paps,

ich glaube es ist gut, dass ich so offensiv damit umgehe, was vor einem Jahr passierte.

Ich kann mich noch daran erinnern, heute vor einem Jahr, holte mich Anja nachmittags für zwei Stunden ab, damit ich mal was anderes sehe...ich fragte sie offen heraus: Glaubst du das mein Papa stirbt? Und sie sagte: Ja, er wird sterben... Ich werde das nie vergessen, das tat so weh und war so schlimm, meine beste Freundin, der ich vertraue, die ich sehr lieb habe - sagt mir das schlimmste was ich je in meinem Leben gehört habe...ich war den ganzen Nachmittag wie weggetreten...den Boden unter den Füssen weggerissen...in mir war alles leer...

Im nachhinein war ich dankbar, denn 3 Tage später erfuhren wir es von den Ärzten...ich fühlte mich ein 'bisschen' und konnte schon mal bei Maria hinterfragen ob Mama es auch ahnte...

Erst wolltest du niemanden sehen, aber dann als du hörtest, das Mattes mit den Kindern da war, wolltest du doch...Gott sei Dank...ich glaube in deinen letzten 10 Tagen waren 'alle' noch einmal da und du hast dich über jeden einzelnen gefreut!

Ach Adi, wenn ich doch noch mal deine Hand halten könnte....

Du fehlst,
du fehlst,
du fehlst.

In Liebe
für immer
deine Tochter
Petra

Tagebucheintrag vom 15.10.2004

Um 10:00 Uhr kommt der Anruf von Mama: Alles ist noch viel schlimmer. Die Untersuchung hat ergeben das der Krebs in den Lymphdrüsen und in den Knochen schon Metastasen sind. Und ohne eine konkrete Typisierung kann keine Chemo begonnen werde. Die Knochenmark- und Leberpunktion werden abgesagt.
Alles bricht zusammen.
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