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Alt 30.10.2001, 22:34
Gast
 
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Standard lungenkrebs

Hallo Ruth,

habe gerade deine Nachricht wg. der OP gelesen und möchte dich nochmal bitten, vielleicht doch noch mal eine Zweitmeinung einzuholen?

Es geht ja nicht darum, die Diagnose anzuzweifeln, sondern eine andere Meinung zur Therapie zu hören.

Prinzipiell geht es meines Wissens ohne allzu große Probleme, nur mit einer Lunge zu leben - der verbleibende Teil kann wohl einen Teil der verlorenen Lungenfunktion mitübernehmen.

Aber ich frage mich, ob es vielleicht nicht auch Sinn machen würde, zu versuchen, den Tumor mit einer Chemo erst "kleinzukriegen", damit dann nicht so radikal operiert werden muss? Und wenn der Tumor so nah an der Arterie sitzt, besteht da doch bestimmt auch die Gefahr, dass trotz einer Radikal-OP nicht alles entfernt werden kann (weil man nicht richtig rankommt).

Verstehe mich nicht falsch, ich möchte dich nicht verunsichern, aber so eine OP ist eine starke Belastung und daher sollte man vorher genau abklären, ob es nicht vielleicht andere Möglichkeiten gibt.

Okay, ich gebe zu, ich bin ein "gebranntes Kind", weil es bei meinem Vater ähnlich lief wie bei dir, erst hieß es, OP sei nicht möglich, dann doch, und wir waren so happy und interpretierten, dass es dann ja doch noch nicht so fortgeschritten sein könnte, dass wir sofort zustimmten. Im Nachhinein ein großer Fehler: ganz abgesehen davon, dass wg. der Metastasen (also anders als bei dir) nie hätte operiert werden dürfen (da fühlte sich wohl ein Chirurg herausgefordert...), hat die OP meinen Vater sehr belastet, und er hat sich davon nie richtig erholt. Gerade in letzter Zeit habe ich mich öfters gefragt, was gewesen wäre, wenn er mit der Kraft und dem Optimismus, den er zu Anfang hatte, mit einer Chemo begonnen hätte, statt einer sofortigen OP.

Liebe Ruth, ich hoffe, ich habe dir keine Angst gemacht, das wollte ich wirklich nicht (und der Fall war bei meinem Vater doch ein bisschen anders als bei dir; auch habe ich schon von anderen gelesen, die so lange gesucht haben, bis sie einen Arzt gefunden haben, der sie operierte, weil sie das eben wollten), ich möchte nur sagen, dass es verschiedene Therapieansätze gibt - und egal ob OP, Chemo oder Bestrahlung - es ist ein großer Eingriff in den Organismus und da finde ich, sind zwei Meinungen besser als eine...

Vielleicht kann dir Heidelberg auch mit einer Adresse in der Schweiz weiterhelfen oder die Schweizerische Krebsliga?

Ich wünsche dir alles alles Gute und melde dich, wie es weitergeht!

Alles Liebe,
Janka
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