Thema: I miss you
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Alt 03.08.2005, 14:05
Gast
 
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Standard I miss you

Hallo. Heute geht es so lala. Das mit deinem Mann tut mir sehr leid. Ich weiß gar nicht, wie ein Mensch so viel Leid und Schmerz ertragen kann. Man hört immer wieder in den Medien von Krebs und bedauert die, die es trifft. Wenn es dann einen selbst, in welcher Form auch immer, trifft, ist es ein Schock. Ich wusste zuerst gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Und mein Mann noch weniger. Seine Ärztin hatte ihm gleich gesagt, dass ihm maximal drei Monate bleiben. Er war verzweifelt und hat sich vollkommen zurückgezogen. Nach der Diagnose ging es ihm von Tag zu Tag schlechter. Nach fünf Tagen habe ich ihn in die Klinik einweisen lassen, weil sich sein Zustand so dramatisch verschlechtert hatte. Ich habe mir immer wieder gesagt "das kann es doch nicht schon gewesen sein". Dort war er dann eine Nacht und am nächsten Tag rief mich der behandelnde Arzt an und teilte mir mit, dass sie eine Drenage am Kopf legen müssen, da der Hirndruck im Kopf angestiegen war. Ursache waren auch noch zwei Hühnerei große Tumore im Kopf. Das war der nächste Schock. Von den vielen Metastasen im Körper wussten wir schon. Aber dann dies. Durch die Behandlung und die Chemo hat mein Mann wieder Mut gefasst. Ich allerdings habe immer für mich gewusst, dass er sterben wird. Wir haben in der ganzen Zeit nicht einmal über den Tod gesprochen. Er hatte das völlig verdrängt. Ich glaube, darum fällt es mir im Moment auch so schwer. Er konnte mit dem Thema Tod nicht umgehen, und so finde ich, hat es den Abschied noch schwerer gemacht.
Wie geht dein Mann mit seiner Krankheit um und wie geht es eurem Sohn? Kann er es in seinem Alter denn schon begreifen, dass der Papa so schwer krank ist.
Ich weiß, dass der Tod irgendwann eine Erleichterun ist. Wozu soll sich jemand quälen, wenn er vom Leben doch nichts mehr zu erwarten hat. Aber das zu akzeptieren ist so schwer. Hast du denn Familie und Freunde, die mit euch diesen schweren Weg gehen? Für mich waren die 4 1/2 Monate die Hölle. Ich weiß gar nicht, wie ich das über einen noch längeren Zeitraum hätte aushalten sollen.
Mein Mann tut mir so leid. Er wird nicht sehen, wie unsere Maus jetzt in die Schule kommt. Er wird nicht sehen, wie sie groß wird. Er ist nicht bei Ihrer Hochzeit dabei. Er wird niemals Enkel bekommen. Diese Gedanken machen mich krank. Ich könnte schon wieder weinen.
Gebt bitte nicht auf. Sei auch du ganz lieb gedrückt. Bin in Gedanken bei Euch.
Simone
P.S. Wie heißt du eigentlich???name@domain.de
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